Milchtritt


Die Welpen eines verwilderten Hundes in Sri Lanka zeigen den Milchtritt während des Säugens

Als Milchtritt bezeichnet man eine angeborene Verhaltensweise vieler noch sehr junger Säugetiere, die unter anderem bei Katzen, Hunden und Mäusen, aber auch bei Schweinen beobachtet werden kann. Die Jungtiere treten unmittelbar vor und auch während des Säugens mehr oder weniger rhythmisch mit den Vorderpfoten gegen die Zitzen des Muttertieres („treteln“). Hierdurch wird bei der Mutter – ähnlich wie beim Massieren der Euterzitzen vor dem Handmelken einer Kuh – der Ejektionsreflex ausgelöst und so die Freigabe der Milch angeregt.[1]

Auch bei erwachsenen Hauskatzen kann gelegentlich „treteln“ beobachtet werden, zum Beispiel wenn sie sich ihr „Bett machen“. Diese Verhaltensweise domestizierter Katzen wird von Tierhaltern häufig so gedeutet, dass der Milchtritt des Säuglings beim erwachsenen Tier erhalten geblieben sei.[2] Bei erwachsenen Wildkatzen kommt diese Bewegungsabfolge aber gleichfalls vor, wenn sie beim Anlegen eines Schlafnests beispielsweise Gras niedertreten; eine zweifelsfreie verhaltensbiologische Interpretation des „Tretelns“ erwachsener Hauskatzen ist also noch nicht gelungen.

Einzelnachweise

  1. Thomas Steidl: Praxisleitfaden Kleintierassistenz Band 1 Praxisassistenz. Schlütersche 2005, ISBN 9783877066973, S. 93.
  2. Rainer Köthe: Katzen. TESSLOFF Verlag 1991, ISBN 9783788602994, S. 41.