Mitu



Mitu

Skelett

Systematik
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Hokkohühner (Cracidae)
Gattung: Mitu
Art: Mitu
Wissenschaftlicher Name
Mitu mitu
(Linnaeus, 1766)

Der Mitu (Mitu mitu), auch als Nordwest-Mitu, Alagoas-Mitu oder Mituhokko bezeichnet, ist eine extrem seltene Art aus der Familie der Hokkohühner. Er war ursprünglich im atlantischen Küstenregenwald in den brasilianischen Bundesstaaten Alagoas und Pernambuco beheimatet.

Taxonomie

Mitu, Ölgemälde von Albert Eckhout in der Hoflößnitz

Der Mitu wurde erstmals vom deutschen Naturforscher Georg Marggraf in seinem Werk Historia Naturalis Brasiliae erwähnt, das 1648 veröffentlicht wurde. 1766 wurde er zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieben. Bis 1952 galt der Mitu als konspezifisch mit dem Amazonashokko (Mitu tuberosum, Synonyme: Mitu tuberosa, Mitu mitu, Crax mitu, Crax mitu tuberosa, Mitu mitu tuberosa). Anschließend sah man ihn als nordöstliche Unterart des Amazonashokko an, worauf hin er in der Fachliteratur den wissenschaftlichen Namen Crax mitu mitu (Synonym: Mitu mitu mitu) erhielt. Seit 1992 werden Mitu mitu und Mitu tuberosum von vielen Wissenschaftlern als zwei eigene Arten betrachtet.

Merkmale

Der Mitu sieht dem Amazonashokko recht ähnlich, hat aber eine nicht so starke Aufwölbung auf dem Schnabel. Er erreicht eine Größe von 83 - 89 cm. Der rote Schnabel weist eine helmartige Struktur mit einer leichten Wölbung auf. Er hat eine weiße Spitze. Das Gefieder ist allgemein schwarz mit einem purpurblauen Schimmer. An den Oberschenkeln, an den Unterschwanzdecken und am Bürzel ist es kastanienbraun. Der nach hinten verengte Schwanz hat eine braune Spitze. Die Beine und Zehen sind rot und die Augen rötlichbraun. Ein weiteres Kennzeichen ist eine kleine halbmondförmige Zeichnung aus nackter grauweißer Haut an den hinteren Ohrdecken. In Gefangenschaft kann er ein Alter von 24 Jahren erreichen.

Gefährdung

Zwischen 1648 und 1951 war der Mitu nur von einem einzigen Museumsexemplar aus Pernambuco bekannt. Er blieb der ornithologischen Fachwelt verborgen, bis er 1951 in Miguel dos Campos, Alagoas wiederentdeckt wurde. In den 1960er und 1970er Jahren existierten weniger als 20 Exemplare und 1984 wurden nur noch zwei getötete Exemplare in der Wildnis nachgewiesen. Gnadenlose Jagd aufgrund seines schmackhaften Fleisches und die Lebensraumzerstörung durch den Anbau von Zuckerrohr haben ihn in freier Wildbahn aussterben lassen. 1977 errichtete der brasilianische Artenschützer Pedro Mario Nardelli in Nilópolis bei Rio de Janeiro eine Aufzuchtstation, in der 1979 vier, 1993 34 und im Jahre 2000 44 Exemplare existierten.

Der Mitu ist in Anhang I des CITES-Abkommens und in der Roten Liste der IUCN als Extinct in the Wild (in freier Wildbahn ausgestorben) gelistet.

Weblinks

Commons: Mitu (Mitu mitu) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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