Moilanatter



Moilanatter
Systematik
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Überfamilie: Nattern- und Vipernartige (Colubroidea)
Familie: Lamprophiidae
Unterfamilie: Psammophiinae
Gattung: Eidechsennattern (Malpolon)
Art: Moilanatter
Wissenschaftlicher Name
Malpolon moilensis
Reuss, 1834

Die Moilanatter (Malpolon moilensis) ist eine Art aus der Überfamilie der Nattern- und Vipernartigen (Colubroidae) und bildet gemeinsam mit der Europäischen Eidechsennatter (M. monspessulanus) die Gattung der Eidechsennattern (Malpolon). Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich in Nordafrika von Mauretanien bis Ägypten und nach Süden bis in den Sudan sowie über die Arabische Halbinsel bis in den Irak und den Iran. Sie besitzt im hinteren Bereich des Kiefers Furchenzähne, die mit Giftdrüsen verbunden sind, und wird daher der nicht monophyletischischen Gruppe der Trugnattern zugeordnet.

Merkmale

Die Moilanatter ist eine mittelgroße Schlangenart und erreicht eine durchschnittliche Länge von etwa 70 bis 95 cm, wobei auch Maximallängen von bis über 100 cm dokumentiert sind. Es handelt es sich um eine schlanke, lang wirkende Schlange. Die Körperfarbe ist rötlichgelb bis sandgrau. Die Rückenzeichnung besteht aus undeutlichen dunklen Flecken, die an den Flanken in kleinere Flecken übergehen. Hinter den Mundwinkeln befindet sich jeweils einen Barrenfleck, der zur Kehle zieht, außerdem besitzt sie einen dunklen Fleck unterhalb des Auges. Die Bauchseite ist cremeweiß und kann eine rötliche Sprenkelung aufweisen.

Der Kopf ist dreieckig und undeutlich vom Körper abgesetzt. Die großen Augen besitzen eine runde Pupille. Das Schnauzenschild ist verlängert und schiebt sich mit der Spitze zwischen die beiden Zwischennasenschilder. Zudem besitzt die Schlange ein Zügelschild, ein Voraugenschild, zwei oder drei Hinteraugenschilder und sieben bis acht Oberlippenschilder, von denen das 3. und 4. oder das das 5. und 6. den Augenunterrand berühren. Die Kanten der Überaugenschilder sind weniger stark ausgeprägt als bei der nahe verwandten Europäischen Eidechsennatter. Um die Körpermitte liegen 17 Schuppenreihen.

Verbreitung und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich in Nordafrika von Mauretanien bis Ägypten und nach Süden bis in den Sudan sowie über die Arabische Halbinsel bis in den Irak und den Iran.

Als Lebensraum besiedeln die Tiere Wüstengebiete mit spärlicher Vegetation, vor allem Steinwüsten bis in Höhen von maximal 1.500 Metern. Gelegentlich kommen sie auch in der Nähe menschlicher Behausungen vor.

Lebensweise

Die Moilanatter ist tagaktiv und bewegt sich sehr schnell vorwärts. In den Wintermonaten hält sie eine mehrmonatige Winterruhe. Ihr Beutespektrum umfasst vor allem Eidechsen, Schlangen und Kleinsäuger sowie seltener Vögel. Die Jungtiere ernähren sich zudem von großen Insekten.

Die Paarungszeit der Schlange liegt im April bis Juni. Die Weibchen sind eierlegend, die Gelege bestehen aus weniger als 4 bis 18 Eiern, die in Laubhaufen, feuchte Erde oder Mauerwerk abgelegt werden. Die Jungschlangen schlüpfen vom Ende September bis Anfang Oktober.

Schlangengift

Moilanattern besitzen ein für ihre Beutetiere wirksames Gift, welches sie über die hinterständigen Furchenzähne (opistoglyph) in eine Wunde einbringen können. Die Schlangen können auch Menschen beißen, wenn sie ergriffen werden. Das Gift ist für Menschen zwar schmerzhaft, jedoch relativ ungefährlich und kommt in der Regel durch die weit hinten stehenden Giftzähne nicht zum Einsatz.

Literatur

  • Ulrich Gruber: Die Schlangen Europas. Franckh'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1989; Seite 151–153. ISBN 3-440-05753-4.

Weblinks

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