Monitoring-System für Obst und Gemüse im Naturkosthandel
Am 1. Juli 2003 hat der seit 2006 in Berlin ansässige Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) Herstellung und Handel e.V. mit dem Aufbau des Monitoring-Systems für Obst und Gemüse im Naturkosthandel begonnen. Seither werden Bio-Obst und Bio-Gemüse systematisch auf Belastungen mit Pestiziden untersucht. Ziel der Überwachung ist es, mögliche Anbaufehler und Lücken in der Qualitätssicherung aufzudecken und zu dokumentieren, um so zur Qualität der als biologisch erzeugt gehandelten Lebensmittel beizutragen. Das Monitoring-System brachte folgende Verbesserungen für den Naturkostmarkt:
- koordinierte Rückstandsanalysen in Fachlaboren wurden dauerhafter Bestandteil der Qualitätssicherung
- Kontaminationen mit Rückständen oder Vermischungen mit konventionellem Erntegut wurden und werden aufgedeckt, Mängel können beseitigt werden
- Betrugsfälle werden durch flächendeckende und risikoorientierte Probenziehungen effizient entlarvt.
Das BNN-Monitoring spürt als Bio deklariertes konventionelles Obst und Gemüse auf und hält es vom Markt fern und bietet damit Schutz vor Verbrauchertäuschungen. Jeder Rückstandsfund löst außerdem eine gründliche Ursachenforschung aus, wodurch das Projekt zu einer deutlichen Verbesserung der Qualitätssicherung auf allen Ebenen der Erzeugung und des Handels beiträgt. Des Weiteren sammelt das BNN-Monitoring Daten zur Pestizidbelastung von ökologisch produziertem Obst und Gemüse und bereitet diese systematisch auf.
Das Projekt „Aufbau eines Monitoring-Systems für Obst und Gemüse im Naturkostfachhandel“ lief im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und wurde vom 1. Juli 2003 bis zum 31. Dezember 2004 vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) finanziell gefördert. Seit 1. Januar 2005 wird das zusätzliche Qualitätssicherungssystem unter Leitung des BNN Herstellung und Handel auf privatrechtlicher Basis weitergeführt und steht allen interessierten Lieferanten von Obst und Gemüse im Naturkosthandel offen.
Im Rahmen des Monitoring werden alle vier Wochen im Naturkost-Großhandel Proben gezogen, welche bundesweit so koordiniert sind, dass ein großer Teil der Obst- und Gemüsesorten, die aktuell im Handel sind, erfasst wird.