Morris-Wasserlabyrinth


Das Morris-Wasserlabyrinth (Morris Water Maze) ist eine Versuchsapparatur zur Durchführung von Verhaltensexperimenten mit Nagetieren.

Schematische Zeichnung des "Morris-Water-Navigation"-Tests für Ratten. Gesunde Ratten lernen sehr schnell anhand der visuellen Landmarke die versteckte Plattform nach erneutem Einsetzen des Tieres (N,E,S,W) wieder zu finden. Eingezeichnete Maße können abweichen.

Sie besteht aus einem runden Becken, das mit trübem Wasser gefüllt und seitlich mit ausgeprägten Markierungen versehen ist, sog. externen Hinweisreizen. Im Experiment selbst werden die Tiere über mehrere Tage hinweg trainiert, selbstständig eine unter der Wasseroberfläche befindliche, nicht sichtbare Plattform zu finden und sich deren räumliche Position zu merken. Das Experiment zielt also vor allem auf die Untersuchung des räumlichen Lernens der Tiere und der Einflüsse auf dieses.

Der Vorteil des Paradigmas gegenüber herkömmlichen einfachen Labyrinthen im Tierexperiment besteht darin, dass es keine lokalen Landmarken gibt, sondern nur globale und dass die Aufgabe aufgrund des Fluchtverhaltens der Tiere einen hohen Motivationsfaktor aufweist.

Die Bezeichnung Labyrinth ist im strengen Sinne falsch, da ein solches per Definition abgrenzbare Wege aufweist, was im Morris-Wasserlabyrinth offensichtlich nicht der Fall ist.

Das Morris-Wasserlabyrinth wird oft ins Humanexperiment als virtuelle Realität übertragen.

Literatur

  • Richard G. Morris: Developments of a water-maze procedure for studying spatial learning in the rat. In: Journal of Neuroscience Methods. 11, 47-60, 1984.

Weblinks

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