Motivierte Wahrnehmung


Motivierte Wahrnehmung beschreibt den Einfluss auf Prozesse der Wahrnehmung eines Menschen in Abstimmung auf seine Motivationslage. Sein Wahrnehmungsprozess berücksichtigt also seine individuellen Wünsche, Hoffnungen und Befürchtungen. Das bedeutet, das der Mensch nicht unbedingt sieht, was sich vor seinen Augen befindet, sondern das, „was er sehen will“, was nämlich er entsprechend seinen Wünschen oder Befürchtungen interpretiert. Dabei wächst der Spielraum zur Interpretation, je mehrdeutiger eine Situation beschaffen ist.

Forschung

Es wurde nachgewiesen, dass Hinweise auf kontrollierbare Gefahren die Aufmerksamkeit des Menschen binden, wogegen Hinweise, die unkontrollierbare Gefahren ankündigen, im Wahrnehmungsprozess unterbunden werden. Die Wahrnehmungsschwelle für entsprechende Hinweise wird heraufgesetzt oder verringert, je nach individuell eingeschätzter Möglichkeit, auf die Situation Einfluss nehmen zu können, oder nicht.[1]

Einzelnachweise

  1. Voss, A. (2004). Motivierte Wahrnehmung: Selektive Aufmerksamkeit und entlastende Umdeutungen bei der Aufnahme valenter Informationen (Motivated Perception: Selective Attention and palliative reinterpretation in the perception of affective information). Dissertationsschrift. Universität Trier. als Volltext pdf Es handelt sich um Versuchsanordnungen, wo Versuchspersonen mittels Computer verschiedene Farbfelder präsentiert werden, die mit der Bedeutung als Gefahrenstimulus belegt sind, beziehungsweise eine neutrale oder als bewältigbar eingestufte Definition tragen.

Literatur

  • Balcetis, E., & Dunning, D. (2006). See what you want to see: Motivational influences on visual perception. Journal of Personality and Social Psychology, 91, 612-625.
  • Voss, A., & Klauer, K.C. (September 2007). Motivierte Wahrnehmung: Frühe und späte Top-Down Einflüsse auf die Informationsverarbeitung. Vortrag auf "11. Tagung der Fachgruppe Sozialpsychologie (FGSP)" 2007 in Freiburg.

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