Muscat de Hambourg


Muscat Hamburgh aus Rudolf Goethe, Handbuch der Tafeltraubenkultur

Die rote Rebsorte Muscat de Hambourg ist eine Kreuzung zwischen Muscat d'Alexandrie und Trollinger (in der Literatur auch oft Frankenthal genannt), die Entstehung ist jedoch unbekannt und eine Bestätigung per DNA-Analyse steht noch aus. Warum die Sorte den Namen der Stadt Hamburg trägt ist ebenfalls unbekannt. Sicher ist, dass sie ab 1836 in Hamburg unter Glas gezogen wurde und von dort 1860 ihren Siegeszug nach England antrat.

Die Traube wird in großen Mengen als Tafeltraube in Treibhäusern angebaut. Die ertragreiche Sorte mit glänzenden, dunkelblau bis schwarzen und großen Beeren mit typischem angenehmen Muskat-Geschmack wird praktisch auf der ganzen Welt gezogen. Weltweit waren 1999 ca. 20.000 Hektar Rebfläche mit der Sorte Muscat de Hambourg bestockt. Versuche zur Erzeugung von Qualitätsweinen sind zumeist gescheitert. Gewisse Schaumweine nähern sich der Qualität eines Asti Spumante. In Deutschland werden die Weine unter dem Namen Muskat-Trollinger vermarktet.

Dagegen kennt die Herstellung von Traubensaft aus dieser Sorte einen großen Erfolg.

Wichtige Anbauländer

Trauben der Rebsorte, die kurz vor der Ernte mit Papier gegen Vogelfrass und Sonnenbrand geschützt werden.
  • Frankreich mit ca. 3.605 Hektar Rebfläche (Stand 2007, [1], [2])
  • Griechenland mit ca. 3.800 Hektar
  • Rumänien mit ca 2900 Hektar
  • Uruguay mit ca. 1.800 Hektar
  • Portugal mit ca. 800 Hektar
  • Italien mit ca. 314 Hektar
  • Australien mit ca. 67 Hektar
  • Südafrika mit ca. 32 Hektar

Synonyme

Black Hamburg (USA), Black Muscat, Black Muscat of Alexandria, Blauer Hamburger Muskat, Frankenthal, Golden Hamburg, Hambourg musqué, Hambro, Hamburg, Hamburg Moschato, Hamburgii muskotály, Hamburgskii misket, Hamburski Misket, Hampton Court Wine, Malaga rouge, Moscatel de Hamburgo, Moscatel Negro, Moscatel Prato oder Moscatel preto, Moscato d’Amburgo oder Moscato di Amburgo, Moscato Nero, Moscato Nero di Amburgo, Moscato Preto, Moschato amvourgou, Moschato tyrnavou, Muscat Albertient's, Muscat cernii aleksandriiskii, Muscat de Hambourg, Muscat gamburgskii, Muscat Hamburg, Muškat Hamburg, Muskat Hamburg crni, Muskat-Trollinger, Oeillade musqué, Queen’s Arbor, Red Muscat of Alexandria, Siyah misket, Snow’s Seedling oder Snow’s muscat hamburgh (Snow war einer der großen Erhaltungszüchter in England), Tamaîioasa hanburg, Tamaîioasa neagra, und Venn’s Seedling oder Venn's Seedling black muscat (Venn war neben Snow einer der großen Erhaltungszüchter in England), Zibibbo Nero.

Abstammung: Muscat d'Alexandrie × Trollinger

Einzelnachweise

  1. LES CEPAGES NOIRS DANS LE VIGNOBLE (PDF), Statistik zu roten Rebsorten je Großregion, Teil 1, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008
  2. LES CEPAGES NOIRS DANS LE VIGNOBLE (PDF), Statistik zu roten Rebsorten je Großregion, Teil 2, Veröffentlichung des OFFICE NATIONAL INTERPROFESSIONNEL DES FRUITS, DES LEGUMES, DES VINS ET DE L’HORTICULTURE – kurz ONIVINS, Stand 2008

Literatur

  • Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, 2000, ISBN 2-01-236331-8.
  • Walter Hillebrand, Heinz Lott und Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13. Auflage. Fachverlag Fraund, Mainz, 2003, ISBN 3-921156-53-X.
  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon, 3. überarbeitete Ausgabe. 1. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München, 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
  • Rudolf Goethe und Wilhelm Lauche: Handbuch der Tafeltraubenkultur. mit Benutzung des Nachlasses von W. Lauche Auflage. Paul Parey, Berlin, 1895.