Märzenschnecke
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Märzenschnecke | ||||||||||||
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Märzenschnecke (Zebrina detrita) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Zebrina detrita | ||||||||||||
(O. F. Müller, 1774) |
Die Märzenschnecke (Zebrina detrita), von manchen Autoren auch als Weiße Turmschnecke oder Große Turmschnecke bezeichnet, ist eine Schneckenart der Familie Vielfraßschnecken (Enidae) aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora).
Merkmale
Das Gehäuse erreicht eine Adultgröße von 12 bis 25 mm Höhe und einen Durchmesser von 8 bis 12 mm. Es ist im Umriss eiförmig-stumpfkonisch und besitzt 6,5 bis 7 Windungen. Die Windungen sind nur schwach gewölbt. Die Gehäuseform ist recht variabel; es gibt bei gleicher Höhe relativ schlanke und relative bauchige Exemplare. Die Mündung ist ohrförmig und oben zugespitzt. Der Mündungsrand ist nur leicht verdickt und im Spindelbereich leicht umgebogen.
Die Oberfläche ist mit groben Anwachsstreifen versehen und glänzend. Auf den ersten Windungen kommen auch Spiralstreifen vor. Die Grundfarbe ist meist weißlich, aber auch cremefarbene und gelbliche Exemplare kommen vor. Häufig sind die Exemplare mit hell-, dunkel- bis rötlichbraunen Querstreifen versehen, die aber unregelmäßig auf der Oberfläche angeordnet sind. Die Schale ist recht dick und festwandig.
Der Weichkörper ist gelblich-grau bis hellgrau gefärbt. Bei sinkenden Temperaturen im Spätherbst wird der Weichkörper etwas dunkler, im Frühjahr bei steigender Temperatur wieder etwas heller.
Lebensweise
Die Tiere sind mit etwa 2 bis 2 1/2 Jahren ausgewachsen und geschlechtsreif. Bedingt durch die Trockenheit ihrer Lebensräume sind zwei Fortpflanzungsperioden zu beobachten. Die erste im April/Mai und die zweite im Spätsommer/Frühherbst. Die Kopulationen finden nach feuchter Witterung statt, im Frühjahr nach den ersten warmen Regentagen. Etwa 10 bis 20 Tage nach der Kopulation werden 16 bis 68 Eier in lockerer Erde vergraben; die Eier kommen meist einzeln zu liegen, d.h. die einzelnen Eier eines Geleges sind durch Erde von den anderen getrennt. Die Eier sind kugelig, weißlich und haben einen Durchmesser von 2,0 bis 2,4 mm. Nach 27 bis 36 Tagen Entwicklungszeit schlüpfen die Jungen. Sie ernähren sich zunächst von modernden Pflanzenteilen, die älteren Tiere fressen auch welke Pflanzenteile. Bei längeren Trockenphasen fallen die Tiere in eine Trockenruhe. Man kann sie oft in großer Zahl angeheftet an Pflanzenteilen, Ästen, Blättern oder Stängeln finden. Sie können 5 1/2 Jahre alt werden. Die Art ist häufig Zwischenwirt für den Kleinen Leberegel (Dicrocoelium dendriticum).
Vorkommen und Verbreitung
Die Märzenschnecke bevorzugt sonnige und trockene Standorte auf Kalkböden, wie z.B. Magerrasen, Weinberge und trockene Wiesen. In den Alpen kann sie bis auf 1600 m ansteigen. Das Verbreitungsgebiet reicht von Süd- und Südostfrankreich über Süddeutschland und Tschechien bis nach Ungarn, Bulgarien und der Türkei. Auch in Südengland gibt es einige kleinere Vorkommen. In Deutschland liegt die Nordgrenze etwa auf Höhe des Harzes. Die Märzenschnecke ist inzwischen auch in andere Regionen verschleppt worden.
Systematik
Die Art wurde von Otto Friedrich Müller als Helix detrita im Jahre 1774 erstmals wissenschaftlich beschrieben. Es existieren mindestens fünf Synonyme[1]. Jungbluth und von Knorre schlagen als deutschen Trivialnamen den Begriff Weiße Turmschnecke vor, auch Große Turmschnecke wird von manchen Autoren verwendet. Weitere neuere Vorschläge sind Zebraschnecke oder auch Weiße Vielfraßschnecke. Letztere zwei Namen haben jedoch keine Verbreitung gefunden. Da der Name Turmschnecke bereits für marine Schnecken (Turmschnecken = Turritellidae) reserviert ist, wird hier der von Jungbluth und von Knorre empfohlene Name nicht verwendet und stattdessen auf den vor allem in der älteren Literatur gebräuchlichen Namen Märzenschnecke zurückgegriffen.
Die Art wird von manchen Autoren in vier Unterarten unterteilt, Z. detrita detrita (O. F. Müller), Z. detrita cilica Kobelt, Z. detrita inflata Kobelt und Z. detrita major Westerlund. Die genauen Verbreitungsgebiete dieser Unterarten sind jedoch unklar.
Einzelnachweise
Literatur
- Klaus Bogon: Landschnecken Biologie, Ökologie, Biotopschutz. 404 S., Natur Verlag, Augsburg 1990, ISBN 3-89440-002-1
- Rosina Fechter und Gerhard Falkner: Weichtiere. 287 S., Mosaik-Verlag, München 1990 (Steinbachs Naturführer 10), ISBN 3-570-03414-3
- Jürgen H. Jungbluth und Dietrich von Knorre: Trivialnamen der Land- und Süßwassermollusken Deutschlands (Gastropoda et Bivalvia). Mollusca, 26(1): 105-156, Dresden 2008 ISSN 1864-5127 PDF
- Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983, ISBN 3-490-17918-8