Männliches Knabenkraut
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Männliches Knabenkraut | ||||||||||||
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Männliches Knabenkraut (Orchis mascula)
Männliches Knabenkraut (Orchis mascula) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Orchis mascula | ||||||||||||
L. |
Das Männliche Knabenkraut (Orchis mascula), auch Stattliches Knabenkraut, Manns-Knabenkraut und Kuckucks-Knabenkraut genannt, ist eine der noch häufigeren Vertreter der Gattung Orchis aus der Familie der Orchideen (Orchidaceae).
Beschreibung
Habitus und Blätter
Das Männliche Knabenkraut ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die bis zu 70 cm Höhe erreicht (der Stängel 15-50 cm, der zylindrische Blütenstand 12-20 cm). Die eiförmig-lanzettlichen Rosettenblätter können ungefleckt, gesprenkelt oder purpurrot gefleckt sein.
Blüten
Die seitlichen Kelchblätter sind bei vollständig geöffneten Blüten nach oben stehend und nach außen gedreht. Das mittlere Kelchblatt bildet mit den Kronblättern einen Helm. Die Lippenform ist variabel: deutlich oder nur andeutungsweise dreilappig. Die Basis ist heller mit dunkleren Punkten und der Lippenrand ist meist gefranst. Die Blütenfarbe reicht von hellviolett bis violett, von hellpurpurrot bis purpurrot. Albinos sind selten, treten aber regelmäßig auf. Die Blütezeit reicht von Ende April bis Anfang Juni.
Ökologie
Die wichtigsten Bestäuber sind Hummeln; auch spontane Selbstbestäubung ist möglich.
Vorkommen
Verbreitung
Es gibt Areale in Europa und Nordafrika. In der Schweiz ist die Art noch weit verbreitet und nur in Gebieten mit intensiver Landwirtschaft selten. In Deutschland ebenfalls weit verbreitet, ist sie sehr selten in Brandenburg und darüber hinaus. Zwischen Südniedersachsen und Schleswig-Holstein sind nur wenige Standorte bekannt. Häufiger ist sie in der Ostseeregion, z.B. auch auf der schwedischen Insel Öland. In Rheinland-Pfalz und Hessen gibt es reichlich Standorte von Orchis mascula. Hier mischen sich auch die beiden Unterarten Orchis mascula subsp. mascula und Orchis mascula subsp. speciosa, die am selben Standort nebeneinander vorkommen. In Bayern südlich der Donau fast keine Standorte, zum Alpenvorland hin wieder häufiger. In Baden-Württemberg nur in Oberschwaben selten.
Das Prächtige Knabenkraut (Orchis mascula subsp. speciosa) wurde und wird oft nicht vom Männlichen Knabenkraut unterschieden. Im Norden Deutschlands ist das Männliche Knabenkraut verbreitet, in Süddeutschland vor allem im Alpengebiet das Stattliche Knabenkraut. Dazwischen ist eine sehr breite Übergangszone, wo die Pflanzen Merkmale beider Arten in sich vereinen. Es dürften wohl in den Alpen alle Vorkommen zum Prächtigen Knabenkraut gehören.
Standort
Die Pflanze besiedelt sehr unterschiedliche Standorte: lichte Wälder, Magerrasen, Bergwiesen, seltener in Feuchtwiesen. Auf kalkhaltigen bis kalkfreien Böden.
Gefährdung
Durch die Fähigkeit, verschiedene Standorte zu besiedeln, ist das Männliche Knabenkraut noch nicht allzu selten. Es wurde von den Arbeitskreisen Heimische Orchideen (AHO) zur Orchidee des Jahres 2009 gewählt.
Literatur
- R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1
Weblinks
- Commons: Männliches Knabenkraut (Orchis mascula) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Männliches Knabenkraut (Orchis mascula)
- Orchis mascula. FloraWeb.de
- Die Orchideen der Rhön: Orchis mascula, Mannsknabenkraut
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.