Nuna (Kontinent)


Nuna war ein Konzept für einen hypothetischen erdgeschichtlichen Kontinent, der vor 1,7 bis 1,8 Milliarden Jahren existiert haben soll. Die wesentlichen Bestandteile sind der Kanadische Schild und Grönland sowie Fennoskandien und die Osteuropäische Plattform (i.e. das spätere Baltia. Er ist damit im Umfang quasi identisch mit der ursprünglichen Konzeption des hypothetischen erdgeschichtlichen Kontinents Nena. Allerdings wurde das Konzept von Nuna inzwischen stark erweitert, und Nuna wird in neueren Arbeiten mit dem globalen Superkontinent Columbia gleichgesetzt[1].

Namengebung

Das Konzept eines erdgeschichtlichen Kontinent Nuna wurde von Paul F. Hoffman 1997 vorgeschlagen. Der Name Nuna ist einem Inuit-Wort abgeleitet, das das Land bezeichnet, das an die nördlichen Ozeane angrenzt.

Bestandteile

Nuna besteht nach Paul F. Hoffman 1997 im Wesentlichen aus den zentralen nordamerikanischen Kratonen (Slave-Kraton, Superior-Kraton, Hearne-Kraton und Wyoming-Kraton einschließlich Grönland (Rae- und Nain-Komplex) und dem größten Teil des späteren Baltica. Es ist damit deutlich kleiner als der hypothetische Superkontinent Columbia, mit dem es häufig gleich gesetzt wird. Hoffman diskutiert allerdings, ob Nuna lediglich ein Teil eines wesentlich größeren Superkontinents war.

Nuna als erdgeschichtlicher Kontinent

Nach der Vorstellung von Paul Hoffman soll sich Nuna vor etwa 1700 bis 1800 Millionen Jahren gebildet haben. Die Entstehung fällt damit in den Zeitraum, in dem sich nach anderen plattentektonischen Modellen, der Superkontinent Columbia gebildet haben soll. Nuna wird deshalb in der heutigen Literatur häufig mit dem hypothetischen Kontinent Columbia gleich gesetzt, da Paul Hoffman die Vermutung formulierte, dass Nuna nur ein Teil eines Superkontinents gewesen sein könnte, der Rodinia vorausging. Das Konzept eines hypothetischen Kontinents Nuna wird daher in den „gängigen“ Rekonstruktionen nicht mehr berücksichtigt.

Quellen

Literatur

  • Dwight C. Bradley: Passive margins through earth history. Earth-Science Reviews, 91: 1–26, Amsterdam 2008 ISSN 0012-8252
  • Paul F. Hoffman: Tectonic Genealogy of North America. In: Ben A. van der Pluijm und Stephen Marshak (Hrsg.) Earth Structure An Introduction to Structural Geology and Tectonics. S.459-464, WCB/McCraw-Hill, Boston, Mass., 1997.
  • John J.W. Rogers und M. Santosh: Supercontinents in Earth History. Gondwana Research, 6(3): 357-368, Osaka 2003 ISSN 1342-937X.

Einzelnachweise

  1. Bradley, S.22