Ontarioapfel
Der Ontarioapfel (kurz: Ontario) ist eine zu den Winteräpfeln zählende alte Tafelobstsorte des Kulturapfels (Malus domestica), die 1874 im Nordosten der USA gezüchtet wurde und heute noch in West- und Mitteleuropa angebaut wird. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts war er eine der drei Apfelsorten, die zu Reichsobstsorten gewählt wurden.
Beschreibung
Der Baum ist von mittelstarkem Wuchs und benötigt gute Böden. Er trägt große, grünlich gelbe Früchte, die an der Sonnenseite bläulich rot bis dunkelrot und bläulich bereift sind. Die Früchte haben ein grünlich weißes Fruchtfleisch, das weich, feinzellig und saftig ist. Ausgereift ist der Apfel spritzig säuerlich und hat einen hohen Vitamin-C-Gehalt. Aufgrund der flachkugeligen Fruchtform ist die Sorte für Obstsortieranlagen weniger geeignet und daher im Erwerbsanbau in jüngerer Zeit nicht mehr so sehr verbreitet.
Verwendung
Diese Sorte fruchtet auch in frostigen Jahren, da die Blüten ungewöhnlich frosthart sind und ist als Pollenspender für andere Apfelsorten beliebt. Da das Holz aber gleichzeitig frostempfindlich ist, eignet sich der Ontario nur für warme Lagen mit Spätfrostgefahr, nicht jedoch für Lagen mit starken Winterfrösten. Ende Oktober bis Mitte November ist er pflückreif, muss aber gelagert werden, bis er genussreif ist. Er hat eine lange, unproblematische Lagerfähigkeit und kann von Dezember bis Mai gegessen werden.
Er eignet sich ab Februar für den Verzehr, als Backapfel und für die Fruchtsaft-Herstellung.
Züchtungen und Geschichte
Diese Apfelsorte entstand 1874 im Ontario County (Bundesstaat New York) durch Kreuzung von Northern Spy und Wagenerapfel.[1] In Europa wurde sie 1882 durch die Baumschule Transon Frères aus Orleans in den Handel gebracht.[2] In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts war der Ontarioapfel eine der drei Apfelsorten, die zu Reichsobstsorten gewählt wurden.
Aus Ontario und Cox Orangenrenette wurde der 1935 an der Forschungsanstalt Wädenswil der Schweizer Orangenapfel gezüchtet.[3]
Einzelnachweise
Literatur
- Walter Hartmann: Farbatlas Alter Obstsorten, Stuttgart 2000
- Herbert Petzold: Apfelsorten, Neumann-Verlag ab 1979
Weblinks
- Karteikarte der Sorte in der BUND-Lemgo Obstsortendatenbank