Opuntia engelmannii
Opuntia engelmannii | ||||||||||||
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Opuntia engelmannii | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Opuntia engelmannii | ||||||||||||
Salm-Dyck ex Engelm. |
Opuntia engelmannii ist eine Pflanzenart in der Gattung der Opuntien (Opuntia) aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Das Artepitheton engelmannii ehrt den US-amerikanischen Botaniker George Engelmann.[1]
Beschreibung
Opuntia engelmannii wächst strauchig mit zahlreichen aufsteigenden oder der Länge nach hingestreckten Zweigen. Sie bildet dichte Polster, die eine Wuchshöhe von bis zu 3,5 Metern erreichen. Ein Stamm wird nur selten ausgebildet. Die umgekehrt-eiförmigen bis runden, gelegentlich länglichen Triebabschnitte sind grün bis selten blaugrün. Sie sind 15 bis 30 Zentimeter lang, 12 bis 20 Zentimeter breit und bis zu 2 Zentimeter dick. Die elliptischen, 2,5 bis 4 Zentimeter auseinanderstehenden Areolen tragen gelbe Glochiden die im Alter braun werden. Die 1 bis 8 Dornen, die an den unteren Areolen manchmal auch fehlen können, sind sehr variabel und liegen nahe der Oberfläche der Triebabschnitte. Sie sind gelblich, pfriemlich, leicht abgeflacht und werden zwischen 1 bis 6 Zentimeter lang.
Die gelben, manchmal rötlichen Blüten erreichen eine Länge und einen Durchmesser von 5 bis 8 Zentimeter. Die fleischigen, violetten Früchte sind umgekehrt-eiförmig bis länglich. Sie sind 3 bis 7 Zentimeter lang und weisen einen Durchmesser von 2 bis 4 Zentimeter auf.
Systematik und Verbreitung
Opuntia engelmannii ist in den US-Bundesstaaten Arizona, New Mexico, Texas, Oklahoma und Louisiana verbreitet. Von dort erstreckt sich das Verbreitungsgebiet durch Nord- und Mittelmexiko südlich bis in die mexikanischen Bundesstaaten San Luis Potosí, Tamaulipas und Hidalgo.
Die Erstbeschreibung wurde 1850 von George Engelmann veröffentlicht, der den von Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck vergebenen Namen nutzte.[2]
Es werden sechs Varietäten unterschieden:
- Opuntia engelmannii var. engelmannii
- Opuntia engelmannii var. cuija Griffiths & Hare:
Die Varietät hat 3 bis 8 hellgelbe Dornen mit roter Basis. - Opuntia engelmannii var. flavispina (L.D.Benson) B.D.Parfitt & Pinkava:
Die Varietät hat 2 bis 3 gelbe Dornen von 6 Zentimeter Länge, die unregelmäßig rot gemustert ist. - Opuntia engelmannii var. flexospina (Griffiths) B.D.Parfitt & Pinkava:
Die Varietät hat 1 bis 3 biegsame, gelbe Dornen. - Opuntia engelmannii var. lindheimeri (Engelm.) B.D.Parfitt & Pinkava:
Die Varietät hat 1 bis 6 gelbe Dornen ohne roter Basis, an den unteren Areolen oft fehlend. - Opuntia engelmannii var. linguiformis (Griffiths) B.D.Parfitt & Pinkava:
Die Varietät hat Triebsegmente, die mehr oder weniger unbegrenzt wachsen und deshalb sehr lang werden. Ursprünglich aus Texas stammend scheint das Taxon in der Natur ausgestorben zu sein. [3]
Es existieren sehr viele ungültige Doppelbeschreibungen und Umkombinationen und daraus folgend eine Vielzahl von Synonymen.
Bilder
Verwendung
Von den Pima werden erwärmte Triebabschnitte von Opuntia engelmannii auf die Brüste einer neuen Mutter gelegt um deren Milchfluss anzuregen.
Nachweise
Literatur
- Opuntia engelmannii. In: Edward F. Anderson: The Cactus Family. Timber Press: Portland (Oregon), 2001, S. 447 f. ISBN 0-88192-498-9.
- Opuntia dillenii Salm-Dyck In: N. L. Britton, J. N. Rose: The Cactaceae. Descriptions and Illustrations of Plants of the Cactus Family. Washington, 1919, Band I, S. 147 f.
- Opuntia dillenii SD. In: Curt Backeberg: Die Cactaceae: Handbuch der Kakteenkunde. 2. Auflage, 1982, Band I, S. 501-505. ISBN 3-437-30380-5
Einzelnachweise
- ↑ Urs Eggli, Leonard E. Newton: Etymological Dictionary of Succulent Plant Names. Springer, Berlin/Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-05597-3, S. 76.
- ↑ George Engelmann: Plantae Lindheimerinae, Part II. Cactaceaceae. In: Boston Journal of Natural History. Band 6, Nummer 2, Boston (MA) 1850, S. 207–208 (online).
- ↑ Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. 2. Auflage. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-8001-5964-2, S. 458.