Oxprenolol


Strukturformel
Strukturformel von Oxprenolol
(R)-Oxprenolol (oben) und (S)-Oxprenolol (unten), 1:1-Stereoisomerengemisch
Allgemeines
Freiname Oxprenolol
Andere Namen
  • (±)-1-(2-Allyloxyphenoxy)-3-(isopropylamino)propan-2-ol
  • (RS)-1-(2-Allyloxyphenoxy)-3-isopropylamino-2-propanol
  • Latein: Oxprenololum
Summenformel C15H23NO3
Kurzbeschreibung

weißliches, kristallines Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 6452-71-7
  • 6452-73-9 (Hydrochlorid)
PubChem 4631
DrugBank DB01580
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Arzneistoffangaben
ATC-Code

C07AA02

Wirkstoffklasse

Betablocker

Eigenschaften
Molare Masse 265,35 g·mol−1
Schmelzpunkt

78–80 °C[1]

pKS-Wert

9,6[2]

Löslichkeit

Wasser: 3180 mg·l−1 (25 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Oxprenolol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Betablocker und wird unter anderem zur Behandlung der arteriellen Hypertonie (Bluthochdruck) eingesetzt. Oxprenolol wurde 1966 von Ciba patentiert.

Klinische Angaben

Oxprenolol gehört zu den nichtselektiven Betablockern, da es nicht spezifisch an den β1-Adrenozeptoren bindet. Es weist eine intrinsische sympatomimetische Aktivität (ISA) auf, ebenso wie die Betablocker Acebutolol und Pindolol. Die Wirkstärke von Oxprenolol ist gleich groß wie die des Propranolols.

Pharmakologische Eigenschaften

Das fettlösliche Oxprenolol unterliegt einem ausgeprägtem First-Pass-Effekt, die Bioverfügbarkeit ist sehr variabel und schwankt zwischen 20 % bis 70 %. Oxprenolol wird in der Leber abgebaut.

Sonstige Informationen

Besonderheiten

Alle Betablocker mit ISA sollen häufiger zu Schlafstörungen führen als Betablocker ohne ISA.

Stereochemie

Oxprenolol ist chiral, arzneilich verwendet wird das Racemat. Der Bedeutung der Enantiomerenreinheit von synthetisch hergestellten Wirkstoffe wird zunehmend Beachtung eingeräumt, denn die beiden Enantiomeren eines chiralen Arzneistoffes zeigen fast immer eine unterschiedliche Pharmakologie und Pharmakokinetik. Das wurde früher aus Unkenntnis über stereochemische Zusammenhänge oft ignoriert.[6] Analytische Verfahren zur HPLC-Trennung von (R)-(+)-Oxprenolol und (S)-(–)-Oxprenolol in pharmazeutischen Formulierungen und im Urin von Patienten sind in der Literatur beschrieben. Die Enantiomerentrennung erfolgt dabei an der stationären Phase Chiralpak.[7]

Handelsnamen

Monopräparate

Trasicor (D, CH)

Kombinationspräparate

Slow-Trasitensin (CH)

Weblinks

Literatur

  • T. Karow / R. Lang-Roth: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 2003, S. 62–66.
  • G. Herold: Innere Medizin 2004

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Thieme Chemistry (Hrsg.): Römpp Online. Version 3.1. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2007.
  2. V. Martinez, M.I Maguregui, R.M Jimenez, R.M Alonso: Determination of the pKa values of β-blockers by automated potentiometric titrations. In: Journal of Pharmaceutical and Biomedical Analysis. 23, 2000, S. 459–468, doi:10.1016/S0731-7085(00)00324-1.
  3. 3,0 3,1 Eintrag zu Oxprenolol in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM).
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. Datenblatt ALPRENOLOL HYDROCHLORIDE CRS (PDF) beim EDQM
  6. E. J. Ariëns, Stereochemistry, a basis for sophisticated nonsense in pharmacokinetics and clinical pharmacology, European Journal of Clinical Pharmacology 26 (1984) 663-668.doi:10.1007/BF00541922.
  7. Mohammed A. Abounassif, Mohammed M. Hefnawy, Gamal A. E- Mostafa: Separation and quantitation of oxprenolol in urin ans pharmaceutical formulations by HPLC using a Chiralpak IC and UV detection, Monatsh. Chem. 143 (2012) 365−371, DOI 10.1007/s00706-011-0605-4.

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