Pindolol
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Strukturformel | |||||||||||||
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(R)-Pindolol (oben) und (S)-Pindolol (unten), 1:1-Stereoisomerengemisch | |||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||
Freiname | Pindolol | ||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C14H20N2O2 | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Arzneistoffangaben | |||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||
Wirkstoffklasse |
Betablocker | ||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 248,32 g·mol−1 | ||||||||||||
Schmelzpunkt |
167–171 °C [1] | ||||||||||||
Löslichkeit |
Wasser: 7880 mg·l−1 bei 25 °C [1] | ||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Pindolol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Betablocker und wird unter anderem zur Behandlung der arteriellen Hypertonie (Bluthochdruck) eingesetzt. Ebenfalls kann es in der Rettungsmedizin eingesetzt werden, zur Behandlung der supraventrikulären Tachykardie, die nach der Gabe von Nitroglycerin auftreten kann.
Klinische Angaben
Pindolol gehört zur Gruppe der nichtselektiven Betablocker, da es nicht spezifisch an die β1-Adrenozeptoren bindet. Die relative Wirkstärke im Vergleich zum Propranolol beträgt 5. Pindolol weist eine intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) auf, ebenso wie die Betablocker Acebutolol und Oxprenolol. Im Gegensatz zu Betablockern ohne ISA weisen die Betablocker mit ISA keine günstige Wirkung beim Myokardinfarkt auf. Betablocker mit ISA sollen häufiger zu Schlafstörungen führen, als Betablocker ohne ISA.
Reaktionsvermögen
Auch bei bestimmungsgemäßer Einnahme kann das Reaktionvermögen so weit herabgesetzt sein, dass eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen nicht empfohlen wird.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakokinetik
Das fettlösliche Pindolol wird nach oraler Aufnahme gut resorbiert und hat eine Plasmahalbwertszeit von 3 bis 6 Stunden. Es unterliegt einem geringerem First-Pass-Effekt als das Propranolol, die Bioverfügbarkeit ist sehr variabel und schwankt zwischen 40 % bis 90 %. Die Plasmaproteinbindung des Pindolol beträgt 60 %. Das Pindolol wird in der Niere zu 40 % ausgeschieden.
Sonstige Informationen
Stereochemie
Der Bedeutung der Enantiomerenreinheit der synthetisch hergestellten Wirkstoffe wird zunehmend Beachtung eingeräumt, denn die beiden Enantiomeren eines chiralen Arzneistoffes zeigen fast immer eine unterschiedliche Pharmakologie und Pharmakokinetik. Das wurde früher aus Unkenntnis über stereochemische Zusammenhänge oft ignoriert.[3] Insofern ist es erwähnenswert, dass Pindolol als Racemat eingesetzt wird. Das aktive Stereoisomer (Eutomer) ist die (S)-Form von Pindolol.[4]
Handelsnamen
- Monopräparate
Glauco-Stulln (D), Viskaldix (D, CH), Visken (D, A, CH)
- Kombinationspräparate
Viskenit (A)
Weblinks
- Arzneimittel-Kompendium der Schweiz: Pindolol-Präparate
- Pindolol in der Rettungsmedizin
Literatur
- T. Karow / R. Lang-Roth: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 2003 S. 62 - S. 66
- G. Herold: Innere Medizin 2004
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Eintrag zu Pindolol in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM)
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Datenblatt Pindolol bei Sigma-Aldrich (PDF).
- ↑ E. J. Ariëns, Stereochemistry, a basis for sophisticated nonsense in pharmacokinetics and clinical pharmacology, European Journal of Clinical Pharmacology 26 (1984) 663-668. PMID 6092093.
- ↑ Joni Agustiana, Azlina Harun Kamaruddina, Subhash Bhatiaa: Single enantiomeric β-blockers—The existing technologies, Process Biochemistry 45 (2010) 1587–1604.