Paraprotein
Bei den Paraproteinen handelt es sich um Eiweißkörper – meist funktionslose Immunglobuline (Antikörper) oder deren einzelne Bestandteile – im Blut oder Urin, die bei der Elektrophorese gefunden werden können. Sie können einen diagnostischen Hinweis auf bestimmte Blutkrankheiten wie das Multiple Myelom, die lymphatische Leukämie oder andere Monoklonale Gammopathie liefern.
Pathologie
Bei bestimmten Arten des Blutkrebses wie zum Beispiel beim Multiplen Myelom produzieren die entarteten Zellen, die sich monoklonal teilen, meist funktionslose Immunglobuline oder auch nur Teile dieser Moleküle. Alle Antikörper, ob funktionierende oder funktionslose, sind aus Eiweißmolekülen (Proteinen) aufgebaut. Diese laufen in der Elektrophorese in der γ-Fraktion mit, weshalb man elektrophoretisch eine Erhöhung im Bereich der Immunglobuline (sogenannter M-Gradient) erkennen kann (siehe Abb.).
Freie Leichtketten Paraproteine werden als Bence-Jones-Protein bezeichnet.
Die Tumorzellmasse kann sich aus Menge und Art der nachgewiesenen Paraproteine abschätzen lassen und Aussagen zum Verlauf des Non-Hodgkin-Lymphoms machen.
Literatur
- Maniatis A (1998). Pathophysiology of paraprotein production.. Ren Fail 20 (6): 821-8. PMID 9834980.
- Apitz K. Die Paraproteinosen. Über die Störungen des Eiweißstoffwechsels bei Plasmozytomen. Virchows Arch Pathol Anat 1940;306:630-699.
- McDevitt HO. Albert Hewett Coons. Biographical Memoirs, National Academy of Sciences 1996;69:26-37. ISBN 0-309-05346-3. Auszug in der National Academies Press
- Riede/Schäfer Pathologie ISBN 3-1368-3303-1