Pathoklise


Als Pathoklise (griech.: patho- ‚Krankheit‘ und égklisis ‚Hineinneigen‘[1]) bezeichnet man die Disposition bestimmter Teile eines Organs zu spezifischen Erkrankungen.[2]

Die Theorie der Pathoklise wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Cecilie und Oskar Vogt[3] formuliert. Sie besagt, dass verschiedene Hirnregionen unterschiedlich empfindlich auf bestimmte Schädigungen, wie zum Beispiel Sauerstoffmangel, reagieren.

Vor allem Groß- und Kleinhirnrinde, Striatum, Thalamus, Ammonshorn und die Olive der Medulla oblongata sind besonders empfindlich.[4] C. und O. Vogt entwarfen mehrere Pathoklisemodelle für die Hirnregionen je nach Art der Schädigung. Das Modell wird jüngst wieder bei dem Thema Nahtod-Erfahrung diskutiert.[5]

Einzelnachweise

  1. Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. de Gruyter, Berlin / New York 1994
  2. Pathoklise. In: Duden Online
  3. C. Vogt, O. Vogt: Erkrankungen der Großhirnrinde im Lichte der Topistik, Pathoklise und Pathoarchitektonik. In: Journal für Psychologie und Neurologie. Bd. 28. Joh.-Ambr.-Barth-Verlag, Leipzig 1922
  4. U-N Riede, H-E Schaefer: Allgemeine und spezielle Pathologie. Thieme Verlag, Stuttgart / New York 1993, S. 1029
  5. Engmann, Birk: Was passiert an der Schwelle zum Tod? Medizinische Erklärungen für Lichterscheinungen und Tunnelphänomene. In: MMW-Fortschr.Med., Nr. 51–52/2008, 150. Jg., S. 42–43, PMID 19156957

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