Pichia
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pichia | ||||||||||||
E.C. Hansen |
Pichia (obsolete Synonyme Hansenula und Hyphopichia) ist eine Gattung der echten Hefen mit kugelförmigen, elliptischen oder länglichen zugespitzten Zellen. Die ungeschlechtliche Vermehrung erfolgt durch multilaterale Sprossbildung. Pichia ist ein Teleomorph und bildet bei der geschlechtlichen Fortpflanzung hutförmige, halbkugelige, saturnförmige oder runde Ascosporen. Die Anamorphe einiger Pichia-Arten sind Candida-Arten.
Lactose wird von dieser Gattung weder fermentiert noch assimiliert. Das Verhalten gegenüber anderen Kohlenhydraten ist artspezifisch. Nitrat wird stets assimiliert.
Von der Gattung sind heute über 100 Arten bekannt. Einige davon stören den Gärvorgang bei der Alkoholproduktion. Die meisten sind bei faulenden Pflanzen zu finden, einige leben in enger Symbiose mit Insekten, die von zerfallenden Pflanzen leben.
Einige Pichia-Vertreter sind in Rohmilch und Käse zu finden, wie zum Beispiel P. anomala (früher auch Hansenula anomala genannt). Bei oberflächengereiften Käsen ist die bedeutendste Art P. membranaefaciens, die auch auf Frischkäse auftritt. Die Bildung einer sog. Kahmhaut ist dabei typisch. Pichia pastoris wird in der Biotechnologie häufig als Expressionssystem verwendet. Pichia angusta, nach wie vor auch Hansenula polymorpha bzw. H. angusta genannt, ist ein Modellorganismus, um die Funktionen von Peroxisomen und die ihren Funktionen zu Grunde liegende Molekularbiologie zu studieren.
Einige Pichia-Arten (etwa P. ohmeri) sind seit Kurzem auch als klinisch nachgewiesene Pathogene als sog. opportunistische Krankheitserreger bei immungeschwächten Menschen bekannt.