Pomade
Die Pomade ist ein geruchsintensives Fett oder eine Salbe, besonders für die Kosmetik, der Körper- und der Haarpflege.
Abgrenzung
Die Lippenpomade, die der Lippenpflege dient, ist eine Art farbloser Balsam, der als Tube (z. B. Blistex, delta pronatura) oder als Lippenpflegestift (z. B. Labello, Beiersdorf AG) erhältlich ist und helfen soll, trockene und rissige Lippen zu verhindern. Sie besteht aus Kohlenwasserstoffen, Wachsen, Siliconölen sowie anderen Ölen, wie z. B. Ricinusöl, Isopropyllinoleat, Isopropylmyristat, Ölsäureoleylester, Oleylalkohol und anderen Fettalkoholen. Zur Konservierung sind Vitamin-E-acetat oder synthetische Antioxidantien enthalten.[1]
Als Pomade bezeichnet man auch das Endprodukt der Enfleurage, ein Fett, das die ätherischen Öle des beigelegten Pflanzenmaterials aufgenommen hat. Diese Art der Pomadenherstellung wurde in Patrick Süskinds Roman Das Parfum detailliert beschrieben.
Eine weitere Pomade wird zum Frisieren der Haare benutzt, die Haarpomade. Sie dient dem Formen, Festigen und Pflegen der Haare und ist damit ein Vorläufer des Haargels und anderer Haarstylingprodukte. Haarpomade wird ohne Alkohol hergestellt, weshalb sie die Haare nicht austrocknet. Zudem bleibt sie form- und kämmbar. In der Regel besteht Haarpomade aus Vaseline und/oder Mineral-Ölen, Bienenwachs, Kokosnuss-Öl, Olivenöl, Lanolin sowie Duftstoffen.
Haarpomade
Ursprung
Pomade wird bereits seit dem 18. Jahrhundert benutzt, galt jedoch als ein Kosmetikprodukt des Adels. Der Begriff „Pomade“ stammt aus der damals üblichen Herstellung von Pomade aus Äpfeln (ital. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) bzw. franz. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
Geschichte
In den Goldenen Zwanzigern wurde Pomade zunächst bei der afroamerikanischen Bevölkerung populär, da sie es ermöglicht, auch krauses und starkes Haar leichter zu frisieren. Dabei verleiht sie dem Haar einen matten bis starken Glanz. Die Boxer-Legende Joe Louis ist einer der bekanntesten Verwender der damaligen Zeit.
Der Stummfilm-Star Rudolph Valentino machte die Pomade einem breiten Publikum bekannt, sein glänzendes Haar wurde zu seinem Markenzeichen und zum Inbegriff des Latin Lover. In den 1930er und 1940er Jahren gehörte Pomade sowie das Rasierwasser zur täglichen Herrenpflege.
Ende der 1950er Jahre erreichte die Verwendung von Pomade unter anderem durch die Haartolle und den sogenannten „Ducktail“ (Entenschwanz) oder „Pompadour“ von Elvis Presley und anderen Rock and Roll-Künstlern ihren Höhepunkt.
In Deutschland ist Pomade seit den 1950ern fast völlig in Vergessenheit geraten, lediglich manche Fans der 1920er oder der 1950er, beispielsweise die Rockabillies oder A-cappella-Gruppen verwenden im deutschsprachigen Raum noch Pomade. Für die breite Bevölkerung wird sie seit der Nachkriegszeit mit Schmiere, Schmalzlocken oder öligen Haaren gleichgesetzt, da damals tatsächlich aus Not auf Schmalz, Fett oder Butter als Ersatz für echte Pomade zurückgegriffen wurde.
Im englischsprachigen Raum hat Pomade dagegen eine lange Tradition und ist in diesen Ländern ein weit verbreitetes Haarstyling- und Haarpflegemittel, das üblicherweise bei Friseuren oder in Drogerien erhältlich ist. Aus den USA stammen auch berühmte Marken-Pomaden, wie „Sweet Georgia Brown Pomade“, „Murray’s Pomade“ [2], „Black & White" oder Produkte der Firma „Imperial DAX" [3]. Besonders DAX wird auch von Jugendlichen, vor allem aus der Rap-Szene, verwendet.
Haarpomade im Film
- In den 1970er Jahren erlebte Pomade ein Comeback mit John Travolta im Filmmusical Grease (engl. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) „Schmiere“, „Pomade“).
- In O Brother, Where Art Thou? (2000) legt einer der Hauptdarsteller, gespielt durch George Clooney, mehrfach größten Wert auf die Pomade der Marke Dapper Dan, welche aber ein Fantasieprodukt des Filmes ist.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Günter Vollmer und Manfred Franz: Chemische Produkte im Alltag, Georg Thieme Verlag Stuttgart, 1985, S. 110, ISBN 3-13-670201-8.
- ↑ http://www.murrayspomade.com
- ↑ http://www.imperialdax.com