Prärie-Rübe
Prärie-Rübe | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Psoralea esculenta | ||||||||||||
Pursh |
Die Prärie-Rübe (Psoralea esculenta) ist eine lupinenähnliche Pflanzenart aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie ist eine Charakterpflanze der Prärie, die in früheren Zeiten auch eine bedeutende Nutzpflanze darstellte, die von den Indianern sowie später auch von den ersten Siedlern wild geerntet wurde. Heutzutage spielt diese Leguminose nur noch in der Ernährung der Bewohner der Indianerreservationen eine gewisse Rolle, allerdings wurde sie wohl auch schon verschiedentlich versuchsweise angebaut.
Artbeschreibung
Die Prärie-Rübe ist ein niedriges, aufrechtes Kraut mit einem oder mehreren kräftigen Blütenstängeln, die ungefähr 15 bis 20 cm hoch werden. Die Hauptstängel wachsen aus einer ei- bis spindelförmigen, knollig verdickten Wurzel empor, die bis zu ca. 5 cm Durchmesser erreichen kann und von einer dicken, braunen, etwas ledrigen Rinde umhüllt ist.
Das dicht silbrig behaarte, grüne Laub ist, ähnlich wie bei Lupinen, fünfzählig gefingert.
Die dunkelblauen Blüten stehen dicht gedrängt in ährenartigen Büscheln. Mit zunehmendem Alter verblassen die Blüten und nehmen eine lavendelartige Färbung an. Die Blütenknospen sind ebenfalls stark silbrig behaart. Die Blüte ist von Mai bis Juni.
Die Früchte sind schmale Schoten mit je einem erbsenartigen Samen. Da die oberirdischen Pflanzenteile bald nach dem Abblühen abwelken und dann sehr brüchig sind, werden sie vom Wind abgerissen und so die Samen verbreitet. Die Pflanze ist mehrjährig ausdauernd.
Besonderheiten
Dieser Schmetterlingsblütler hat nährstoffspeichernde Wurzelknollen, die früher einen wichtigen Dauerproviant der Prärie-Indianer darstellten und auch heute noch für die traditionelle Küche genutzt werden. Bei den Trappern war diese Knolle als „pomme blanche“ bekannt, im heutigen Reservats-Englisch wird sie als „wild turnip“ oder einfach als „turnip“ bezeichnet.
Die radieschengroßen Knollen werden nach der Blüte (aber noch vor dem Abbrechen der welken Pflanzen) ausgegraben, geschält und gegessen. Sie können roh oder gekocht verzehrt werden. Geschält sind sie weißlich hell. Getrocknet werden sie an ihren Wurzelsträngen geflochten, etwa wie Knoblauchketten, und können so lange aufbewahrt werden. Sie sind heute noch etwa im Trading-Post-Handel erhältlich. Der Geschmack ist etwas nussig, die Konsistenz mehlig und leicht klebrig.
Verbreitung
Die Prärie-Rübe ist in den Präriebiotopen von Südkanada bis Oklahoma, über Wisconsin und das ganze Areal der Great Plains verbreitet, doch nie in dichten Vorkommen. Westlich ist die Prärie-Rübe bis nach Colorado und Montana zu finden. Bevorzugte Standorte sind Hügelhänge in der Prärie, im Tiefland ist sie selten zu finden.
Weitere Namen
- Englisch: Wild Turnip, Prairie Turnip, Breadrood (scurfpea)
- Lakota: thíŋpsiŋla (in etwa: ‚Prärie-Stärkeknöllchen‘)
- Dakota: thíŋpsiŋna
Quellen
- Gilmore, Melvin R., Uses of Plants by the Indians of the Missouri River Region, Lincoln/Nebraska, 2. Aufl. 1991
- Johnson, James R./Larson, Gary E., Grassland Plants of South Dakota and the Northern Great Plains, Brookings, S.D. 1999
- Netzel, Rebecca, Animal Nation and Plant Nation, A Fieldguide for Lakóta Children and for all those adults who still care about Creation, Trier 2007
- Van Bruggen, Theodore, Wildflowers, Grasses and Other Plants of the Northern Plains and Black Hills, Rapid City, 5. Aufl. 2003
- Venning, Frank D., A Guide to Field Identification – Wildflowers of North America, New York/Racine,Wisconsin 1984