Prachtnelke
Pracht-Nelke | ||||||||||||
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Pracht-Nelke (Dianthus superbus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dianthus superbus | ||||||||||||
L. |
Die Pracht-Nelke (Dianthus superbus) ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) gehört. Das lateinische Epitheton superbus bedeutet stolz, prächtig und verweist auf die prachtvolle Erscheinung der Blüte.[1]
Aussehen
Die krautige Pflanze mit meist einfachem Stängel erreicht Wuchshöhen zwischen 20 bis 60 cm. Die gegenständig angeordneten Blätter sind von linealisch-lanzettlicher Form und werden zwischen fünf und 10 Millimeter breit.
Die wohlriechenden lila bis hell-purpurnen fünfzähligen Blüten stehen einzeln oder in wenigblütigen, lockeren Blütenständen. Die Kronblätter sind je nach Unterart etwa bis zur Mitte fransig zerschlitzt.
Blütezeit ist von Juni bis September.
Blütenökologie
Die zerschlitzten Kronblätter erzielen eine sehr gute Schauwirkung. So zeigten Versuche mit Bienen, dass eine stärkere Zerteilung zu einem häufigeren Besuch der Blüte führt. Vermutlich gilt dies auch für Schmetterlinge.[2] Durch die etwa 35 Millimeter lange Kronröhre kommen nur Tagfalter oder tagaktive Schwärmer wie das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) als Bestäuber in Frage.[3]
Systematik
Die Taxonomie der Unterarten bedarf weiterer Prüfung. Für Österreich werden folgende Unterarten angegeben:[4]
- Feuchtwiesen-Pracht-Nelke (D. s. subsp. superbus): Stängel aufsteigend, grasgrün, ästig, meist fünf- bis zehnblütig; Kelch grün oder purpurrot überlaufen, Kronplatte etwa 20 Millimeter lang und weit über die Mitte unregelmäßig fiederig geschlitzt. Am Grund mit grünem Fleck. Als Standort werden wechselfeuchte Wiesen im Tiefland bevorzugt.
- Alpen-Pracht-Nelke (D. s. subsp. alpestris): Stängel steil aufsteigend, bläulich bereift, meist ein- bis fünfblütig. Kelch braunrot oder violett. Kronplatte etwa 30 Millimeter lang und kaum über die Mitte gabelig in linealische Abschnitte geschlitzt. Am Grund meist schwarz getüpfelt. Als Standort werden Magerrasen, insbesondere Bürstlingsrasen von der subalpinen bis alpinen Höhenstufe bevorzugt.
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Pracht-Nelke umfasst Europa sowie Asien. In Mitteleuropa zerstreut, fehlt diese Art weitgehend in Deutschland nördlich der Mainlinie.
Gefährdung
In Deutschland gilt die Art als gefährdet (Stufe 3). Die Art ist in Österreich vollkommen geschützt.
Bilder
Pracht-Nelke (D. superbus), Blüte
Einzelnachweise
- ↑ Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage, Birkhäuser, Basel 1996, Nachdruck ISBN 3-937872-16-7
- ↑ Ruprecht Düll und Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 2005, ISBN 3-494-01397-7
- ↑ Dieter Heß: Alpenblumen – Erkennen – Verstehen – Schützen, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3243-5
- ↑ Fischer, M. A., Adler, W. & Oswald K.: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Linz, 2005, ISBN 3-85474-140-5
Literatur
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
- Muer, Angerer: Alpenpflanzen, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-3374-1
Weblinks
- Dianthus superbus. FloraWeb.de
- Weltweite Verbreitungskarte