Rötelmäuse



Rötelmäuse

Rötelmaus (Myodes glareolus)

Systematik
Unterordnung: Mäuseverwandte (Myomorpha)
Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea)
Familie: Wühler (Cricetidae)
Unterfamilie: Wühlmäuse (Arvicolinae)
Tribus: Myodini
Gattung: Rötelmäuse
Wissenschaftlicher Name
Myodes
Pallas, 1811

Die Rötelmäuse (Myodes) sind eine Gattung der Wühlmäuse, die durch den rötlichen Schimmer des ansonsten grauen Fells der Oberseite gekennzeichnet sind. An den Flanken verschwindet der Schimmer, die Unterseite ist schließlich je nach Art grau oder weiß. Von den gestaltlich sehr ähnlichen Feldmäusen (Microtus) sind Rötelmäuse durch etwas größere Ohren und Augen und eine Schwanz-Endquaste unterschieden.

Alle Rötelmäuse bewohnen die gemäßigten und kalten Klimazonen. Sie sind in der gemäßigten Zone in Wäldern zu finden, nördlich davon ist auch die Tundra ihr Habitat.

Die folgenden sieben Arten werden in diese Gattung gerechnet:

  • Rötelmaus, Myodes glareolus, Europa, West- und Zentralasien
  • Polarrötelmaus, Myodes rutilus, Tundren Nordeuropas, Sibiriens und Alaskas
  • Graurötelmaus, Myodes rufocanus, Nordeuropa, Nordasien
  • Tianshan-Rötelmaus, Myodes centralis, Altai, Tianshan
  • Sikotan-Rötelmaus, Myodes sikotanensis, drei Inseln der Kurilen: Sikotan, Daikoku, Rishiri
  • Nordamerikanische Rötelmaus, Myodes gapperi, südl. Kanada, nördl. USA
  • Westamerikanische Rötelmaus, Myodes californicus, Oregon, nördl. Kalifornien

Nach molekulargenetischen Analysen von Cook, Runck und Conroy dürfte die Gattung der Rötelmäuse allerdings paraphyletisch im Hinblick auf die Gebirgswühlmäuse (Alticola) und die Père-Davids-Wühlmäuse (Eothenomys) sein, bildet also keine geschlossene Abstammungsgemeinschaft.

Traditionell wurden Rötelmäuse auch unter den wissenschaftlichen Namen Evotomys und Clethrionomys geführt. Myodes ist jedoch der ältere Name, der nur deshalb lange nicht in Gebrauch war, weil er für ein Juniorsynonym von Lemmus (Lemminge) gehalten wurde. Die Zoologen Musser und Carleton untersuchten 2003 die nomenklatorische Geschichte der Gattung und kamen zu dem Schluss, dass Myodes der gültige Name für diese Gattung sei. Clethrionomys ist demnach ein ungültiges Juniorsynonym.

Rötelmäuse stellen ein Reservoir für Hantaviren da.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999. ISBN 0801857899
  • Joseph Cook, Amy Runck, Chris Conroy: Historical biogeography at the crossroads of the northern continents, molecular phylogenetics of red-backed voles (Rodentia: Arvicolinae). In: Molecular Phylogenetics and Evolution. San Diego 2004, Nr. 30, S. 767–777. ISSN 1055-7903
  • M. Carleton, G. Musser, I. Pavlinov: Myodes Pallas, 1811, is the valid name for the genus of red-backed voles. In: Systematics, Phylogeny and Paleontology of Small Mammals. An International Conference Devoted to the 90th Anniversary of Prof. I. M. Gromov. Hrsg. v. A. O. Averianov und N. I. Abramson. Proceedings of the Zoological Institute. Saint Petersburg 2003, S.96-98.

Weblinks

Commons: Rötelmäuse (Myodes) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien