Rapunzel Naturkost


Rapunzel Naturkost

Logo
Rechtsform GmbH[1]
Gründung 1975
Sitz Legau
Leitung Joseph Wilhelm
Mitarbeiterzahl 300 (2009)
Umsatz 100 Mio Euro
Branche Naturkost
Website Rapunzel Naturkost

Rapunzel Naturkost ist ein 1975 von Joseph Wilhelm und Jennifer Vermeulen gegründetes Unternehmen, das vegetarisch biologische Produkte herstellt und vertreibt. Die Firma hat 2010 ihren Firmensitz im oberschwäbischen Legau im Landkreis Unterallgäu. Das Unternehmen ist ein anerkannter Demeter-Hersteller und einer der größten Betriebe der Öko-Branche in Deutschland.

Geschichte

Im Jahre 1975 gründete das Ehepaar mit einem Startkapital von 3.000 DM den Betrieb, der vegetarisch biologische Lebensmittel herstellt und vertreibt. Im selben Jahr wurde ein Bioladen in der Katherinengasse Augsburg eröffnet.

Die Firma fördert den Anbau biologischer Produkte in elf Ländern der Erde, in fünfzehn Betrieben. Bei dem Unternehmen sind dreihundert Mitarbeiter beschäftigt und der Jahresumsatz betrug 2009 einhundert Millionen Euro. Rund vierhundert der Rapunzel Produkte sind in über sechstausend Naturkost-Fachgeschäften und Reformhäusern in Deutschland und in dreißig weiteren Ländern erhältlich. Die Firma setzt auf ökologische Anbauweisen und versucht mit sogenanntem fairem Handel die natürlichen Ressourcen der Erde zu erhalten. Der Anteil an fair gehandelten Produkten am Gesamtumsatz beträgt zehn Prozent.

Aus Ägypten, Bolivien, Brasilien, Costa Rica, Dominikanische Republik, Indien, Sri Lanka, Tansania, Paraguay, Peru und Burkina Faso werden zehn wichtige Rohstoffe, die in nahezu einhundert Produkten enthalten sind, bezogen. Das älteste Projekt der Rapunzel ist das sogenannte Türkei Projekt. In vierzehn Provinzen der Türkei bauen vierhundertfünzig landwirtschaftliche Familienbetriebe auf 3500 Hektar Grund Aprikosen, Haselnüsse, Sultaninen, Mandeln, Sesam, Feigen oder Oliven an. Aus der Ernte der außereuropäischen Güter entstehen achtundzwanzig verschiedene Produkte.

Im Jahre 2008 schrieb die Firma zum ersten Mal den One World Award (OWA) aus, in deren Mittelpunkt Persönlichkeiten mit innovativen Projekten stehen, die sich mit Engagement und Mut für eine lebenswerte Zukunft einsetzen.

Entwicklung des Unternehmens

Werbe-Bulli von Rapunzel
Jahr Ereignis
1974 Kauf eines Bauernhofes in Pestenacker
1975 Gründung der Firma und Eröffnung eines Bioladens in Augsburg
1976 Erste Kontakte zu Bauern aus Italien und der Türkei. Umzug nach Tegernbach
1977 Erste bundesweite Auslieferung der Produkte
1979 Umzug nach Kimratshofen im Landkreis Oberallgäu
1980 Erste Anbauprojekte im europäischen Ausland
1985 Kauf des ehemaligen Milchwerkes in Legau und Umbau
1987 Produktion der weltweit ersten Bio-Schokolade
1990 Markteinführung des Produkts Samba
1992 Eintragung des Hand-in-Hand-Logos als Warenzeichen[2]
1997 Gründung der türkischen Tochtergesellschaft
1998 Gründung des Hand-in-Hand-Fonds
2003 Bau eines Logistikzentrums in Bad Grönenbach
2004 Anerkennung als Demeter-Hersteller
2007 Genfrei Gehen – 1. Marsch für eine gentechnikfreie Welt von Lübeck nach Lindau[3] und Installation einer Photovoltaikanlage[4]
2009 Genfrei Gehen – 2. Marsch für eine gentechnikfreie Welt von Berlin nach Brüssel[5]
2010 2. One World Award[6]und Eröffnung des Rapunzel-Museums[7]

Besondere Produkte

Datei:Rapunzelluft.jpg
Luftbild von Rapunzel (2010)
  • Erste Bio-Schokolade, 1987

Zertifikate

  • EU Bio-Zertifikat Nr.837 aus dem Jahre 2007
  • HACCP VERTIFICATE DIN EN ISO 22000:2005

Kritik

Die SWR-Sendung "Report Mainz" kritisierte Rapunzel und andere Produzenten für die Verwendung von Palmöl, das auf Plantagen in Kolumbien gewonnen wird, weil die einheimische Bevölkerung zwangsumgesiedelt wird und Wälder gerodet werden.[8][9] Im Oktober 2010 zog sich der in die Kritik geratene Daboon Konzern aus dem betroffenen Gebiet zurück und legt seinen Schwerpunkt wieder auf den Anbau von Bio-Palmöl.[10]

Weblinks

Einzelnachweise