Rebbachisauridae



Rebbachisauridae

Schädel von Nigersaurus

Zeitliches Auftreten
Aptium (Unterkreide) bis Coniacium (Oberkreide)
ca. 125[1] bis 85,8 Mio. Jahre
Fundorte
  • Südamerika
  • Afrika
Systematik
Echsenbeckensaurier (Saurischia)
Sauropoden (Sauropoda)
Eusauropoda
Neosauropoda
Diplodocoidea
Familie: Rebbachisauridae
Wissenschaftlicher Name
Rebbachisauridae
Bonaparte 1997

Die Rebbachisauridae sind eine Familie der Diplodocoidea. Sie wurde 1997 von José Fernando Bonaparte definiert. Die Rebbachisauridae lebten auf den Kontinenten Europa, Südamerika und Afrika.[2]

Merkmale

Die Rebbachisauridae waren wie alle Sauropoden vierbeinig laufende (Quadrupedie), pflanzenfressende (herbivore) Dinosaurier. Sie hatten einen kleinen Kopf, einen langen Hals und Schwanz.[3]

Schädel

Rekonstruktion der Kopfhaltung von Nigersaurus taqueti im Vergleich zu anderen Sauropodomorpha[4]

Einzigartig unter den Sauropoden und nur bei den Rebbachisauriden zu finden sind Zahnbatterien.[4][5] Er zeigt für einen herbivoren Dinosaurier extreme Anpassungen[4] und außerdem ist diese Anpassung nur bei Hadrosauriern und Ceratopsiden zu finden.

Wenn man den Unterkiefer von oben betrachtet, erscheint er L-förmig und bildet ein sehr breites, kastenförmiges Gebiss, das geraded Zahnreihen enthält, die quer zum Längsschaft des Unterkiefers stehen – ein unter Dinosauriern einzigartiges Merkmal. Die Gesamtlänge des Unterkiefers wird von der Breite der Schnauze leicht übertroffen.[6][4]

Oberkiefer wie Unterkiefer weisen Zahnbatterien auf, welche tief in das Maxillare, das Premaxillare sowie das Dentale eingebettet sind. So standen unter jedem der über 100 aktiven Zähne bis zu 10 Ersatzzähne, insgesamt hatte der Schädel über 500 Zähne. Die Zähne wirkten wie eine Schere, die Pflanzenbewuchs abschnitt. Die Zähne nutzten sich dabei schnell ab – bei keinem anderen Dinosaurier ist eine größere Abnutzrate bekannt. Die Zahnbatterien sorgten für einen kontinuierlichen Zahnwechsel, nach Sereno wuchs etwa jeden Monat ein Zahn nach. Jedenfalls besaß Nigersaurus keine der speziellen Anpassungen, die bei anderen Dinosauriern mit Zahnbatterien nachgewiesen wurden.[4]

Rumpf

Der Hals ist im Vergleich mit anderen Sauropoden kurz, die 13 Halswirbel haben nur 130 % der Länge der Rückenwirbelsäule. Ein kurzer Hals und eine geringere Größe zeichnen die meisten Rebbachisauriden sowie Dicraeosauriden aus, die damit im Gegensatz zu den großen, langhalsigen Diplodociden stehen. Ob diese Merkmale der Diplodociden abgeleitete Merkmale dieser Familie sind, oder ob sich die gemeinsamen Merkmale der Dicraeosauridae und der Rebbachisauridae konvergent entwickelt haben, ist jedoch nicht klar.[4]

Systematik und Taxonomie

Taxonomie

Die erste Gattung der Rebbachisauridae, Rebbachisaurus, wurde von Jack McIntosch 1990 in die Diplodocidae, Unterfamilie Dicraeosaurinae, eingeordnet.[7] Als in den nächsten Jahren weitere ähnliche Dinosaurier entdeckt wurden, wurde klar, dass diese Dinosaurier eine bestimmte Gruppe bildete, die Bonaparte 1997 Rebbachisauridae nannte.[2]

Äußere Systematik

Die Rebbachisauridae sind innerhalb der Diplodocoidea, einer Gruppe der Neosauropoden. Das Schwestertaxon sind die Flagellicaudata (Diplodocidae + Dicraeosauridae). Folgendes Kladogramm zeigt die Verwandtschaftsverhältnisse:[8][9]

  Neosauropoda  

 Macronaria


  Diplodocoidea 

Rebbachisauridae


  Flagellicaudata  

Dicraeosauridae


   

Diplodocidae





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Gattungen

Weblinks

Commons: Rebbachisauridae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rayososaurus auf Dinosaurier-Info.de
  2. 2,0 2,1 Bonaparte, J.F. 1997. Rayososaurus grioensis Bonaparte 1995. Ameghiniana 34(1):116.
  3. Upchurch, P., Barrett, P.M., & Dodson, P. (2004). "Sauropoda". In D. B. Weishampel, H. Osmólska, & P. Dodson: The Dinosauria (2nd edition). University of California Press, Berkeley, Seiten 259-322.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 Sereno PC, Wilson JA, Witmer LM, Whitlock JA, Maga A, et al. (2007) Structural Extremes in a Cretaceous Dinosaur. PLoS ONE 2(11): e1230. doi:10.1371/journal.pone.0001230
  5. Upchurch, Barrett, Dodson, Weishampel, Dodson und Osmólska: The Dinosauria (sec. edition); Sauropoda. In: University of California Press. 2004, S. 304 ISBN 0–520–24209-2.
  6. Sereno, Paul, Wilson, Jeffrey, Curry Rogers, Jeffrey Wilson Berkeley: „Structure and Evolution of a Sauropod Tooth Battery“; „The Sauropods: Evolution and Paleobiology“. In: University of California Press. 2005, S. 157–177.
  7. McIntosh, J. S., 1990, "Sauropoda" in The Dinosauria, Edited by David B. Weishampel, Peter Dodson, and Halszka Osmólska. University of California Press, pp. 345–401.
  8. Dplodocoidea auf miketaylor.org
  9. Upchurch, Barrett, Dodson: Sauropoda. In: Weishampel, Dodson, Osmólska (Hrsg.): The Dinosauria. 2te Auflage. University of California Press, 2004, ISBN 0-520-24209-2, S. 259–322.

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