Resilin


Resilin

Masse/Länge Primärstruktur 620 Aminosäuren
Isoformen A, B
Bezeichner
Gen-Name(n) resilin (FlyBase)
Externe IDs UniProtQ9V7U0
Vorkommen
Übergeordnetes Taxon Insekten

Resilin ist ein langkettiges Protein, das oft in der Natur vorkommt, vor allem bei verschiedenen Arthropoden. Es hat gummiartig elastische Eigenschaften (ähnlich Elastin)[1]; daher lässt sich das Eiweißmolekül auf die dreifache Länge ausziehen, ohne zu brechen. Die Proteinketten sind durch Brücken aus di- und trimerem Tyrosin vernetzt.[1]

Vor allem Insekten[2] nutzen seine hervorragenden elastischen Eigenschaften. Zum Beispiel bildet das gummiartige Eiweiß bei den Libellen ein Mikrogelenk, das bis zu einer Million Flügelschläge aushält, ohne zu reißen oder zu verspröden. Auch Flöhe haben Resilin in den Hinterbeinen. Bei ihnen dient es als kurzzeitiger Energiespeicher, da Muskeln nicht in der Lage sind, schnell genug zu kontrahieren. Untersuchungen zu den technischen Eigenschaften von Resilin wurden bereits von Stanislav Gorb vom Max-Planck-Institut für Materialforschung vor einigen Jahren durchgeführt.[3]

Schon lange wünscht sich die Humanmedizin einen solchen Supergummi. Aber erst in jüngster Zeit (2005) ist es australischen Forschern der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) in St. Lucia gelungen, den Stoff künstlich zu erzeugen. Ob der Stoff tatsächlich einsetzbar ist, wird vor allem von den Abstoßungsreaktionen des menschlichen Organismus abhängen.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Hermann Römpp: Römpp CD 2006, Ihre persönliche Enzyklopädie. Georg Thieme, Stuttgart 2006. ISBN 3-13-143321-3
  2. Robotik-Skelett
  3. Insekten liefern neues Human-implantatmaterial

Literatur

  • C. M. Elvin u.a.: Synthesis and properties of crosslinked recombinant pro-resilin. in: Nature. London 437.7061, 999–1002. PMID 16222249, ISSN 0028-0836
  • Walter Frese, Stanislav Gorb, Uli Schwarz: Was Libellen zu Flugkünstlern macht. in: Spektrum der Wissenschaft. Heidelberg 2000,7. ISSN 0170-2971

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