Richard Harder (Biologe)


Richard Harder (* 21. März 1888 in Hamburg; † 2. Dezember 1973) war ein deutscher Botaniker und Hochschullehrer.

Leben und Wirken

Harder legte 1911 seine Dissertation und 1917 seine Habilitationsschrift vor. 1922 wurde er nach Tübingen und 1923 nach Stuttgart als Professor für Botanik berufen. Während seiner Zeit in Stuttgart konnte der dortige Botanische Garten, der infolge des Neubaus der Staatstheater hatte verlegt werden müssen, nahe der Wilhelma angelegt werden. 1918 heiratete er Hilda Plätzer, 1924 wurde der Sohn Jochen und 1928 die Tochter Elisabeth geboren. 1932 nahm Harder eine Professur in Göttingen an und blieb dort bis zu seinem Tode im Jahr 1973.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten unterzeichnete Harder das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und zum nationalsozialistischen Staat, einen Wahlaufruf zum 11. November 1933 [1].

Seine Hauptarbeitsgebiete waren die Systematik, die Physiologie und die Ökologie der Pflanzen. An dem Standardwerk für Hochschulstudenten der Botanik, dem Hochschullehrbuch „Strasburger“, hat er lange Jahre mitgearbeitet. So zeichnet er in der 17.-28. Auflage (1928-1962) für den Abschnitt „Niedere Pflanzen“ verantwortlich.

Ehrungen

  • 1968: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland

Werke (Auswahl)

  • Über das Verhalten von Basidiomyceten und Ascomyceten in Mischkulturen. Universität, Kiel 1911 (Dissertation; auch in: Naturwissenschaftliche Zeitschrift für Forst- und Landwirtschaft. 1911)
  • Ernährungsphysiologische Untersuchungen an Cyanophyceen, hauptsächlich dem endophytischen Nostoc punctiforme. In: Zeitschrift für Botanik. Jahrgang 9, Fischer, Jena 1917 (Habilitationsschrift, Würzburg)
  • Über die ökologische Bedeutung des Windes für die Wüstenvegetation. Weidmann, Berlin 1935, S. 181-188
  • Veröffentlichungen in den Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-physikalische Klasse. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
    • Über das Vorkommen von Chitin und Zellulose und seine Bedeutung für die phylogenetische und systematische Beurteilung der Pilze. 1937, 7 S.
    • Über die arktische Vegetation niederer Phycomyceten. Jg. 1954, Nr. 1, 9 S.
    • Über die Bedeutung der tierischen Nahrung für die Insektivore Utricularia exoleta. 1963, Jg. 1962, Nr. 5, S. 128 - 133
    • mit Clara Heldmaier: Über zweimal im Jahr verschieden blühende Colchicumklone. 1964, Jg. 1963, Nr. 24, S. 358-364
    • Blütenbildung von Drosera in Reinkultur. 1964, Jg. 1964, Nr. 5

Weblinks

Notizen

  1. Quelle, S. 129, li. Spalte; der Aufruf auf den vorderen Seiten, auch in 4 weiteren Sprachen