Riefe


Als Riefen bezeichnet man feine Rillen auf einer Oberfläche. Das Wort „Riefe“ wird in erster Linie im Plural verwendet und bezeichnet eine Anhäufung von Reißspuren[1].

Technik

Aus technischer Sicht stellen Riefen meist eine Schar von rillenförmigen Vertiefungen in einer (zuvor intakten) Fläche dar.

In der Oberflächentechnik sind Riefen eine Gestaltabweichung 4. Ordnung, wie beispielsweise die Spur einer zerspanenden Bearbeitung der Oberfläche eines Werkstückes. Sie sind ein Merkmal zur Beurteilung der Rauheit einer Oberfläche.

Bei Schusswaffen entstehen durch das Abfeuern der Geschosse Riefungen als spezifische Merkmale der einen Schusswaffe. Hier haben die Riefen ihren Ursprung aus Einkerbungen in der Patronenhülsen und nach dem Abfeuern durch die Innenwand des Laufes[2] und sind insbesondere in der Kriminaltechnik von Bedeutung um Patronenhülsen einer Schusswaffe zuordnen zu können.

Wissenschaft

Als entweder gewollte Verzierungen oder auch als Spuren von Bearbeitungen oder Abnutzungen finden sich Riefen als Indiz für das Vorliegen eines Artefakts. Dabei geben sie für die Archäologie und Paläontologie der Frühgeschichte Hinweise auf Art und Technik der Bearbeitung der Funde.

Riefen nennt man in den Geowissenschaften geordnete Erosionsspuren, wie sie sich etwa bei Gletscherschliff oder Windschliff, aber auch bei Wassererosion an löslichen Gesteinen wie Kalkstein finden (dort aber Karren genannt). Aus ihnen lassen sich rezente oder fossile geophysikalische Bewegungen rekonstruieren.

In der Pflanzenbestimmung sind Riefen ein Artbestimmungsmerkmal, nach dem man Gewächse ordnet. Zum Beispiel können Stängel gewisser Pflanzen „gerieft“ sein, andere dagegen ungerieft oder glatt. Ebenso als Bestimmungsmerkmal, aber bei Tieren, dienen Riefen an Geweihen.

Einzelnachweise

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