Riesenschuppentier
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Riesenschuppentier | ||||||||||||
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Riesenschuppentier | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Manis gigantea | ||||||||||||
Illiger, 1815 |
Das Riesenschuppentier (Manis gigantea oder Smutsia gigantea) ist eine Säugetierart aus der Familie der Schuppentiere (Manidae). Es ist der größte Vertreter dieser Gruppe und im mittleren Afrika beheimatet.
Merkmale
Riesenschuppentiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 75 bis 79 Zentimeter, der Schwanz wird 50 bis 65 Zentimeter lang, das Gewicht beträgt bis zu 33 Kilogramm. Die Oberseite des Kopfes, der Rücken und die Flanken, die Außenseiten der Gliedmaßen und der Schwanz sind wie bei allen Schuppentieren mit Hornschuppen bedeckt, die bei ausgewachsenen Tieren graubraun und bei Jungtieren gelbbraun gefärbt sind. Die ungeschützte Haut (zum Beispiel am Bauch) ist weiß. Die Vorderfüße sind mit großen Grabkrallen versehen, die Hinterfüße tragen ebenfalls Krallen. Der Kopf ist wie bei allen Schuppentieren sehr einfach gebaut und zahnlos, die Zunge sehr lang (bis zu 70 Zentimeter).
Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet des Riesenschuppentiers erstreckt sich von Senegal bis in das westliche Kenia sowie südwärts bis Ruanda, die Demokratische Republik Kongo und den Südwesten Angolas. Sein Lebensraum sind Wälder und waldnahe Savannen.
Lebensweise
Riesenschuppentiere sind in der Regel nachtaktive Bodenbewohner. Tagsüber ruhen sie in selbstgegrabenen Erdbauen, die bis zu 5 Meter tief und 40 Meter lang sein können und in einer rundlichen Kammer enden. Üblicherweise leben sie einzelgängerisch, es gibt jedoch auch Berichte über ein Paar, das mit einem Jungtier zusammen einen Bau bewohnte.
In der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche. Dabei stützen sie sich mit der Außenkante der Vorderfüße auf oder sie bewegen sich oft nur auf den Hinterbeinen fort (Bipedie) und halten die Balance mit dem kräftigen Schwanz. Im Bedrohungsfall können sie sich zu einer Kugel einrollen oder die scharfen Kanten der Hornschuppen am Schwanz als Verteidigungswaffe einsetzen.
Die Nahrung der Riesenschuppentiere besteht vorwiegend aus Ameisen und Termiten. Mit den großen Grabkrallen der Vorderfüße brechen sie deren Baue auf und mit der langen, klebrigen Zunge nehmen sie ihre Beute zu sich. Die Augen, Ohren und Nasenlöcher können sie dabei verschließen, um ein Eindringen der Insekten zu vermeiden. Sie haben keine Zähne und zermahlen ihre Beute mit dem Magen.
Über die Fortpflanzung ist wenig bekannt. Das Weibchen bringt in der Regel ein einzelnes Jungtier zur Welt. Das Neugeborene ist weit entwickelt und bis zu 45 Zentimeter groß und 400 bis 500 Gramm schwer. Die Schuppen sind wie bei allen Schuppentieren anfangs noch weich und verhärten erst nach einigen Tagen.
Bedrohung
Über den Gefährdungsgrad des Riesenschuppentiers ist auch aufgrund seiner nachtaktiven Lebensweise wenig bekannt. Es wird wegen seines Fleisches, das als wohlschmeckend gilt, bejagt und sicher auch durch Waldrodungen und Umwandlung seines Lebensraums in landwirtschaftlich genutzte Gebiete gefährdet. Die IUCN listet die Art zwar als ungefährdet, das ist aber veraltet.
Systematik
Das Riesenschuppentier bildet zusammen mit dem Steppenschuppentier die Untergattung Smutsia innerhalb der Schuppentiere, die manchmal in den Rang einer eigenständigen Gattung erhoben wird. Smutsia gilt als Schwestergruppe aller übrigen Schuppentiere.
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9
- Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. 3. Ausgabe. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
Weblinks
- Informationen im Animal Diversity Web
- Schuppentiere bei CITES, PDF-Download
- Smutsia gigantea in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Pangolin Specialist Group, 1996. Abgerufen am 11. Juni 2008.