Salomonenkakadu



Salomonenkakadu

Salomonenkakadu

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Papageien (Psittaciformes)
Familie: Kakadus (Cacatuidae)
Gattung: Eigentliche Kakadus (Cacatua)
Art: Salomonenkakadu
Wissenschaftlicher Name
Cacatua ducorpsii
Pucheran, 1853

Der Salomonenkakadu (Cacatua ducorpsii), auch Ducorps' Kakadu genannt, ist eine auf den Salomonen beheimatete Papageienart. Er zählt zu den Eigentlichen Kakadus und gehört gemeinsam mit dem Rotsteiß- und dem Goffinkakadu zu den kleinsten Arten der Gattung.

Salomonenkakadus sind grundsätzlich Waldbewohner, haben sich jedoch zunehmend zu Kulturfolgern entwickelt, die auf den Salomonen auch in Dörfern und an den Rändern von Städten nach Nahrung suchen.[1]

Erscheinungsbild

Der Salomonenkakadu erreicht eine Körpergröße von 32 Zentimetern[2] und wiegt zwischen 300 und 415 g. Wie für die Gattung der Eigentlichen Kakadus charakteristisch ist sein Gefieder überwiegend weiß. Lediglich einige Kopffedern sind an ihrer Basis hell lachsfarben. Die Unterseiten von Flügel und Schwanz sind gelblich. Der Schnabel ist hell hornfarben. Die Iris ist dunkelbraun, der Augenring ist unbefiedert und bläulich-weiß. Die Zehen sind grau.

Es besteht kein Geschlechtsdimorphismus. Weibchen unterscheiden sich von den Männchen lediglich durch ihre eher rötlich-braune Iris. Noch nicht geschlechtsreife Tiere gleichen den adulten Vögeln.

Lebensraum und Nahrung

Ähnlich wie der Molukken- und der Goffinkakadu ist der Salomonenkakadu in einem äquatorialen Klima beheimatet. Die Durchschnittstemperatur auf den Salomonen liegt bei 30° C. Die Niederschlagsmengen unterliegen zwar jahreszeitlichen Schwankungen, die Luftfeuchtigkeit ist jedoch ganzjährig sehr hoch. Der Lebensraum der Salomonenkakadus erstreckt sich von den Küstensumpfgebieten bis zu den bewaldeten und feuchtheißen Bergregionen dieser Inseln. Sie sind bis in eine Höhe von 1.700 Meter über NN anzutreffen.[3]

Die Nahrung der Salomonenkakadus besteht überwiegend aus Beeren, Früchten und Blüten. Daneben fressen sie wie viele andere Kakaduarten auch Insekten und deren Larven.

Fortpflanzung

Über die Lebensweise der Salomonenkakadus liegen - vor allem verglichen mit den in Australien beheimateten Kakadus - nur sehr wenige Erkenntnisse vor. Die Brutzeit setzt jedoch zu der Zeit ein, in der die Niederschläge zunehmen. Salomonenkakadus sind monogame Vögel, deren Paarbindung andauert, bis einer der Partner stirbt. Sie scheinen auch eine hohe Standorttreue zu haben. Man geht davon aus, dass Bruthöhlen von Paaren wiederholt genutzt werden. Das Gelege besteht meistens aus zwei bis drei Eiern. Bei in menschlicher Obhut gepflegten Salomonenkakadus betrug die Brutzeit 28 bis 30 Tage.[4]

Haltung in menschlicher Obhut

Salomonenkakadu an einem Dari-Kolben

Die Salomonen gehörten in der Zeit vor dem 1. Weltkrieg zu den deutschen Kolonien. In dieser Zeit gelangten einige Salomonenkakadus auch nach Deutschland. Nach Einschätzung des von Dieter Hoppe wurden in Deutschland in den 1980er Jahren keine Salomonenkakadus mehr gehalten. Ähnliches gilt für andere Länder; der Salomonenkakadus gilt als die Art der Eigentlichen Kakadus, die am seltensten gepflegt wird.[5] Zuchterfolge mit dieser Art sind selten. Als Ausnahme gilt der Zoo in San Diego, der mehrfach Salomonenkakadus nachzüchten konnte. Auch heute ist die Haltung in Gefangenschaft noch sehr selten.

Salomonenkakadus können sehr zutraulich werden und bauen ein enges Verhältnis zum Menschen auf. Sie sind dafür bekannt, sehr verschmust zu sein und lassen sich gerne streicheln.

Wie alle Kakaduarten sind sie sehr neugierig und knabbern gerne an Gegenständen wodurch sie erheblichen Schaden an Möbeln anrichten können.

Belege

Einzelnachweise

  1. Hoppe, S. 189
  2. Hoppe, S. 187
  3. Hoppe, S. 189
  4. Hoppe, S. 189 und S. 190
  5. Hoppe, S. 189 und S. 190

Literatur

  • Dieter Hoppe: Kakadus – Lebensweise, Haltung und Zucht, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 1986, ISBN 3-8001-7155-4

Weblinks

Commons: Cacatua ducorpsii – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien