Sand-Esparsette
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Sand-Esparsette | ||||||||||||
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Sand-Esparsette (Onobrychis arenaria ssp. arenaria) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Onobrychis arenaria | ||||||||||||
(Kit.) DC. |
Die Sand-Esparsette (Onobrychis arenaria) ist ein in Mitteleuropa zerstreut bis selten vorkommender Angehöriger der Schmetterlingsblütler (Faboideae) in der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).
Erscheinungsbild
Die Sand-Esparsette ist eng mit der in Mitteleuropa verbreitet vorkommenden und als Kulturpflanze angebauten Futter-Esparsette (Onobrychis viciifolia) verwandt. Sie lässt sich von dieser durch die kürzeren Blüten, den langgestreckten, schmalen Blütenstand und die schmaleren Blätter unterscheiden. Trotzdem ist eine Abgrenzung gegeneinander, besonders in Gebieten, wo beide Arten auftreten, nicht immer möglich. Dies liegt zum einen an der großen Variabilität der Futter-Esparsette, zum anderen wohl auch an der Tatsache, dass hybride, fruchtbare Formen zwischen den beiden Arten vorkommen. In manchen Gegenden ist deshalb eine Auftrennung in Arten oder Unterarten kaum mehr möglich. Onobrychis arenaria selbst ist ebenfalls sehr variabel und kann in mehrere Unterarten getrennt werden, wobei in Mitteleuropa fast ausschließlich die Onobrychis arenaria ssp. arenaria zu finden ist. Lediglich in Österreich findet man selten auch die Onobrychis arenaria ssp. taurerica, auch als Tauern-Sand-Esparsette bezeichnet, die sich von der O. a. ssp. arenaria unter anderem durch größere Blüten und einen nicht schopfigen Blütenstand unterscheidet.
Die Sand-Esparsette ist eine krautige Pflanze und hat einen 20 bis 80 cm hohen Stängel, der aufsteigend bis aufrecht wächst. Die Laubblätter sind fünf- bis 17-paarig gefiedert. Die Blättchen sind von lanzettlicher bis schmal-linealer Form und 2 bis 4 mm breit. Der Stiel des schmal spindelförmigen Blütenstandes ist etwa dreimal so lang wie das dazugehörige Blatt. Der kurz anliegend behaarte Kelch ist 4 bis 6 mm lang und besitzt Zähne, die ein- bis zweimal so lang wie die Kelchröhre sind. Die Krone ist 7 bis 10 mm lang (bei der O. a. ssp. taurerica 10 bis 12 mm) und weißlich-rosa gefärbt mit Flügeln, die nur etwa 2 bis 3 mm lang sind. Die Hülsenfrucht besitzt eine Länge von etwa 4 bis 6 mm.
Die Blütezeit ist vorwiegend in den Monaten Juni und Juli.
Standortansprüche und Verbreitung
Onobrychis arenaria wächst auf Halbtrockenrasen und beweideten Magerrasen. Sie bevorzugt mäßig frische bis trockene, kalk- oder gipshaltige Fels-, Sand- und Lößböden. Sie ist eine osteuropäisch-asiatische Pflanzenart und stammt aus den Steppenregionen Eurasiens. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich westlich bis Frankreich und südlich bis Griechenland.
In Deutschland ist die Art in der O. a. ssp. arenaria selten vor allem in Thüringen und Franken zu finden. Ihre Fundorte dort liegen außerhalb des zusammenhängenden Areals. Sie wird in der Kategorie 3 nach BArtSchV als gefährdet eingestuft. In der Schweiz kommt sie zerstreut in der Nordost- und Südschweiz vor. In Österreich ist sie häufig im pannonischen Gebiet zu finden. Sonst ist sie selten. In der O. a. ssp. taurerica ist sie darüber hinaus noch selten in Kärnten und Osttirol auftretend.
In Europa kommen folgende Unterarten vor:
- Onobrychis arenaria ssp. arenaria in Frankreich, Italien, Deutschland, Schweiz, Polen, Tschechien, Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Griechenland.
- Onobrychis arenaria ssp. taurerica in Österreich und Italien
- Onobrychis arenaria ssp. lasyostacha in Bulgarien und Griechenland
- Onobrychis arenaria ssp. tommasinii in Italien und Albanien
Literatur
- Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa, 1975, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, ISBN 3-489-70020-1
- Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
- Sebald, Seybold,Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3314-8
- Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich, 1994, Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, ISBN 3-8001-3461-6
- Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, 1986, Schwabe & Co. AG, Basel, ISBN 3-7965-0832-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3454-3