Sand-Silberscharte



Sand-Silberscharte

Jurinea cyanoides

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae
Gattung: Silberscharten (Jurinea)
Art: Sand-Silberscharte
Wissenschaftlicher Name
Jurinea cyanoides
(L.) Rchb.

Die Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides), auch Kornblumenartige Jurinee oder Sand-Bisamdistel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Die Sand-Silberscharte ist selten und mittlerweile europaweit durch die FFH-Richtlinie geschützt.

Beschreibung

Die Sand-Silberscharte ist eine aufrechte, sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 70 cm. Diese Art bildet bis zu 2,50 m tiefe Bodenwurzeln. Im Zuge der vegetativen Vermehrung können unterirdische Triebe zu neuen Teilpflanzen eines Individuums heranwachsen. Die in einer grundständigen Rosette angeordneten Laubblätter sind fiederspaltig, mit linealischen, ganzrandigen Zipfeln. Die Blattoberseite ist erst spinnwebig wollig und später verkahlend und dann dunkelgrün; die Blattunterseite bleibt weißfilzig behaart.

Die lang gestielten Körbchen stehen meist einzeln an den Stängeln. Sie weisen einen Durchmesser von 3 bis 5 cm auf. Die Hüllblätter sind filzig-grau. Meist ist die Blütenkrone purpurrot. Die Blütezeit reicht von Juli bis September.

Die Achänen sind glatt und schwachgrubig.

Allgemeine Verbreitung

Die Sand-Silberscharte ist ein kontinentales Florenelement, das von Süd- und Mittelrussland bis Westsibirien und weiter bis zum Altai sowie von den Kaukasusländern bis nach Turkestan weit verbreitet ist. Disjunkte Vorkommen liegen im Elbe- und Rhein-Main-Gebiet in etwa 500 km vom geschlossenen Hauptareal entfernt.

Standorte

Die Sand-Silberscharte braucht etwas kalkhaltigen, locker-humosen Sandboden in sommerwarmer Klimalage. Sie besiedelt lückige Sandrasen, lichte Kiefern-Trockenwälder und Binnendünen. In Sandgebieten zwischen Neckar- und Mainmündung, am Mittellauf des Mains, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen kommt sie selten vor. Sonst fehlt sie in Mitteleuropa.

Sie ist eine territoriale Charakterart des Jurineo-Koelerietum bzw. eine Verbandscharakterart des Koelerion glaucae. Wichtige Begleitarten sind: Koeleria glauca, Corynephorus canescens, Euphorbia seguieriana, Artemisia campestris und Medicago minima.

Quellen

Literatur

  • W. S. Judd, C. S. Campbell, E. A. Kellog, M. J. Donoghue: Plant Systematics: a phylogenetic approach. 2. Auflage. Sinauer, Sunderland, Mass 2002., ISBN 0-87893-403-0.
  • Herbert Frankenhäuser: Mainz in der Eiszeit. In: Stadt Mainz (Hrsg.): Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte. Hermann Schmidt, Mainz 1999.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 6: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Asteridae): Valerianaceae bis Asteraceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-3343-1.
  • Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. Band 1 bis 5. 2. Auflage. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.

Weblinks

Commons: Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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