Saumfarngewächse
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Saumfarngewächse | ||||||||||||
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Pteris argyrea | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pteridaceae | ||||||||||||
E.D.M. Kirchn. |
Die Saumfarngewächse (Pteridaceae) sind eine Familie der Echten Farne (Polypodiopsida).
Merkmale
Die Rhizome sind lang bis kurz kriechend, aufsteigend bis aufrecht, und tragen Schuppen, seltener nur Haare. Die Blattspreiten sind einheitlich (monomorph), hemidimorph oder bei einigen Gattungen auch verschieden gestaltet (dimorph). Bei einigen Gattungen, besonders den Vittarioiden, ist die Spreite einfach (nicht gegliedert). Ansonsten ist sie gefiedert, manchmal fußförmig. Die Blattnerven sind frei und gabelig verzweigt, oder verschiedenartig verbunden (anastomosierend) und formen dann ein netzartiges Muster.
Die Sori stehen am Blattrand (marginal) oder etwas innerhalb (intramarginal). Sie besitzen kein echtes Indusium, sind häufig vom zurückgebogenen Blattrand geschützt. Die Sporangien können auch auf den Blattnerven sitzen. Die Sporangien besitzen einen senkrechten Annulus. Die Sporen sind kugelig oder tetraedrisch, trilet (dreistrahlige Narbe) und sind verschieden ornamentiert.
Die Chromosomengrundzahl beträgt in den meisten Fällen x = 29 oder 30.
Verbreitung
Die Familie ist annähernd kosmopolitisch verbreitet, die meisten Vertreter wachsen jedoch in tropischen und ariden Gebieten. Die Farne wachsen auf dem Erdboden (terrestrisch), auf Felsen oder als Epiphyten.
Systematik
In der Familienumschreibung von Smith et al. 2006 umfasst die Familie rund 50 Gattungen mit 950 Arten. Die Pteridaceae inkludieren dabei auch die von manchen anderen Autoren als eigene Familien geführten Acrostichaceae, Actiniopteridaceae, Adiantaceae, Anopteraceae, Antrophyaceae, Ceratopteridaceae, Cheilanthaceae, Cryptogrammaceae, Hemionitidaceae, Negripteridaceae, Parkeriaceae, Platyzomataceae, Sinopteridaceae, Taenitidaceae, Vittariaceae. Etliche Gattungen wie Cheilanthes sind teilweise eindeutig polyphyletisch oder paraphyletisch, und bedürfen einer Neu-Definition. Die Familie selbst bildet in diesem Umfang eine natürliche Verwandtschaftsgruppe, ist also monophyletisch.
Die Gattungen sind in alphabetischer Reihenfolge:
- Mangrovenfarne (Acrostichum L.), mit etwa drei bis siebzehn und mehr pantropischen Arten.
- Actiniopteris Link, mit etwa zwei bis drei Arten in den Tropen Afrikas und Asiens.
- Adiantopsis Fée, mit etwa neun Arten.
- Frauenhaarfarne (Adiantum L.), mit über 100 bis etwa 200 Arten.
- Aleuritopteris Fée, mit mindestens 15 bis 30 Arten.
- Ananthacorus Underw. & Maxon, mit nur einer Art im tropischen Amerika:
- Ananthacorus angustifolius(Sw.) Underw. & Maxon
- Anetium Splitg., mit nur etwa zwei Arten im tropischen Amerika.
- Nacktfarne (Anogramma Link), mit etwa sechs bis sieben Arten in den gemäßigten Zonen.
- Antrophyum Kaulf., mit etwa 17 bis 30 Arten in den Tropen.
- Argyrochosma (J. Sm.) Windham, mit etwa 16 Arten.
- Aspidotis (Nutt. ex Hook.) Copel., mit etwa fünf Arten in Amerika und Afrika.
- Astrolepis D.M. Benham & Windham, mit etwa sechs Arten in Nordamerika.
- Austrogramme Fournier, mit etwa fünf Arten von Malesien bis Neukaledonien.
- Bommeria Fourn., mit etwa fünf Arten in Nord- und Mittelamerika.
- Cassebeera Kaulf., mit etwa zwei Arten in Südamerika.
- Wasserhornfarne (Ceratopteris Brongn.), mit etwa vier Arten.
- Cerosora (Baker) Domin, mit nur zwei Arten auf Sumatra und Borneo.
- Cheilanthes Sw., mit etwa 180 Arten.
- Cheiloplecton Fée, mit nur einer Art in Mexiko:
- Cheiloplecton rigidum (Sw.) Fée
- Coniogramme Fée, mit mindestens 46 Arten in den Tropen Asiens und Afrikas, in Mexiko und in Hawaii.
- Cosentinia Tod., mit nur einer oder zwei von Cheilanthes abgetrennten Arten.
- Rollfarne (Cryptogramma R.Br.), mit etwa 10 Arten in den alpinen und borealen Gebieten.
- Doryopteris J. Sm., mit etwa 35 Arten.
- Eriosorus Fée, mit etwa 28 Arten im tropischen Amerika.
- Gaga Li et al.,[1] mit etwa 19 Arten.
- Haplopteris C. Presl, mit etwa 24 Arten.
- Hecistopteris J. Sm., mit etwa zwei Arten im tropischen Amerika.
- Hemionitis L., mit etwa sieben Arten im tropischen Asien und Amerika.
- Holcochlaena Baker (wird auch zu Pellaea gestellt).
- Jamesonia Hook. & Grev., mit etwa 129 Arten, darunter:
- Jamesonia cinnamomea Kunze, ein Farn, der in Südamerika sogar bis 5000 m Meereshöhe aufsteigt.[2]
- Llavea Lagasca, mit nur einer Art in Mexiko:
- Llavea cordifolia Lag.
- Mildella Trevis., mit zwei Arten in Mittelamerika:
- Monogramma Comm. ex Schkuhr, mit etwa sechs Arten, darunter die kleinsten Farne.
- Nephopteris Lellinger, mit nur einer Art in Kolumbien:
- Nephopteris maxonii Lellinger
- Nevrocallis Fée, mit etwa drei Arten.
- Pelzfarne (Notholaena R. Br.), mit etwa 38 bis 60 Arten.
- Ochropteris J. Sm., mit nur einer Art auf den Maskarenen und in Madagaskar:
- Ochropteris pallens (Sw.) J. Sm.
- Onychium Kaulf., mit etwa acht Arten in Asien und Afrika .
- Paraceterach Copel., mit etwa sechs Arten.
- Parahemionitis Panigrahi, mit zwei Arten, die aber auch zu Hemionitis gestellt werden.
- Pellaea Link, mit etwa 40 bis 80 Arten.
- Pentagramma Yatsk., Windham & E. Wollenw., mit etwa zwei Arten in Nordamerika.
- Pityrogramma Link, mit etwa 18 Arten im tropischen Amerika und in Afrika.
- Platyloma J. Sm. (die Arten werden auch zu Pellaea gestellt).
- Platyzoma R. Br., mit etwa vier Arten in Australien, Neuseeland und Neukaledonien.
- Polytaenium Desv., mit etwa acht Arten im tropischen Amerika.
- Pteris L. (inkl. Afropteris Alston, Anopteris (Prantl) Diels), mit mindestens 150 Arten.
- Pterozonium Fée, mit etwa 14 Arten in Südamerika.
- Radiovittaria (Benedict) E.H. Crane, mit etwa acht Arten.
- Rheopteris Alston, mit etwa zwei Arten in Neuguinea.
- Scoliosorus T. Moore, mit etwa drei Arten in Mittelamerika und Afrika.
- Syngramma J. Sm., mit 1 bis 20 Arten von Malesien bis zu den Fidschi-Inseln.
- Taenitis Willd. ex Schkuhr, mit etwa 5 bis 15 Arten von Indomalesien bis Australien.
- Trachypteris André ex Christ, mit etwa zwei Arten in Südamerika, auf den Galapagos-Inseln und auf Madagaskar.
- Vittaria Sm., mit etwa 30 bis 80 Arten.
Innerhalb der Familie gibt es fünf monophyletische Gruppen, die gemäß Smith et al. folgendermaßen als Familien oder Unterfamilien gegliedert werden könnten:
- Parkeriaceae oder Parkerioideae mit:
- Acrostichum und
- Ceratopteris
- Adiantaceae oder Adiantoideae mit:
- Adiantum und den
- Vittarioideae: Sie zeichnen sich durch linealische, meist einfache Blattspreiten aus. Die Sori stehen entlang der Blattnerven oder in linearen Gruben. Die Sporen sind vorwiegend trilet, bei Vittaria monolet.
- Ananthacorus,
- Anetium,
- Antrophyum,
- Haplopteris,
- Hecistopteris,
- Monogramma,
- Polytaenium,
- Radiovittaria,
- Rheopteris,
- Scoliosorus und
- Vittaria:
- Cryptogrammaceae (kein Name für Unterfamilie) mit:
- Coniogramme,
- Cryptogramma und
- Llavea
- Sinopteridaceae oder Cheilanthoideae
- Pteridaceae s.s. oder Pteridoideae mit
- Pteris und ihren nächsten Verwandten und den
- Taenitioideae um Taenitis.
Literatur
- Alan R. Smith, Kathleen M. Pryer, Eric Schuettpelz, Petra Korall, Harald Schneider, Paul G. Wolf: A classification for extant ferns. In: Taxon. Band 55, Nr. 3, 2006, ISSN 0040-0262, S. 705–731, Abstract, PDF-Datei.
- David John Mabberley: The Plant Book. A portable dictionary of the higher plants. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1987, ISBN 0-521-34060-8.
Belege
- ↑ Fay-Wei Li, Kathleen M. Pryer, Michael D. Windham: Gaga, a New Fern Genus Segregated from Cheilanthes (Pteridaceae). In: Systematic Botany. Band 37, Nr. 4, 2012, S. 845–860, DOI:10.1600/036364412X656626.
- ↑ Franz Fukarek: Abteilung Farnpflanzen, Gefäß-Sporenpflanzen, Pteridophyta. In: S. Danert u. a.: Urania Pflanzenreich. Band 1. 2. Auflage. Urania-Verlag Leipzig/Jena/Berlin 1975, S. 98.