Scabiosa japonica
Scabiosa japonica | ||||||||||||
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Scabiosa japonica | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Scabiosa japonica | ||||||||||||
Miq. |
Die Scabiosa japonica, auch Japanische Skabiose[1] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Skabiosen (Scabiosa). Die Heimat liegt in Japan. Die Varietät Scabiosa japonica var. alpina (auch Japanische Berg-Skabiose genannt) wird gelegentlich mit einigen Sorten als Zierpflanze verwendet.
Beschreibung
Erscheinungsbild und Laubblatt
Scabiosa japonica ist eine zweijährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 60 bis 90 Zentimeter erreicht. Sie besitzt eine unverzweigte, dicke Hauptwurzel. Die der locker verzweigte, im Querschnitt stielrunde Stängel ist mit nach unten gerichteten, flaumigen Haaren besetzt.[2]
Auch die beiden Blattflächen sind leicht flaumig behaart, besonders am Rand sowie die Blattadern auf der Blattunterseite. Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind papierartig. Die bei einer Länge von 6 bis 17 Zentimeter im Umriss eiförmige bis länglich-lanzettliche Blattspreite ist zweifach gefiedert. Das Endblättchen ist variabel geformt und kann lanzettlich bis eiförmig sein und endet stumpf bis spitz.[2]
Blüten-, Fruchtstand, Blüte und Frucht
Der auf einem langen Blütenstandsstiel stehende kopfige Blütenstand ist abgeflacht und misst 3 bis 4 Zentimeter im Durchmesser bis zu den Spitzen der Blüten, bei der Varietät Scabiosa japonica var. alpina bis 5 Zentimeter. Die flaumig behaarten Hüllblätter (Involukralblätter) sind bei einer Länge von 1 bis 1,8 Zentimeter lineal-lanzettlich mit zugespitztem oberen Ende. Die dicht flaumig behaarten Spreublätter am Köpfchenboden sind bei einer Länge von 4 bis 5 Millimeter verkehrt-lanzettlich mit spitzem oberen Ende. Der Außenkelch ist bei einer Länge von etwa 3 Millimeter glockenförmig, häutig mit im oberen Drittel am Rand zehn Zähnen, die eiförmig sind mit mehr oder weniger spitzem oberen Ende.[2]
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig. Die fünf winzig weich behaarten Kelchblätter sind tellerförmig verwachsen, wobei der Kelch einen Durchmesser von etwa 1 Millimeter besitzt und die dünnen und borstigen Kelchzipfel etwa eine Länge von 2 bis 4 Millimeter aufweisen. Die fünf außen weich behaarten Kronblätter bilden eine zweilippige Krone, wobei die Oberlippe tief zweilappig und die Unterlippe dreilappig ist. Die Randblüten sind deutlich anders geformt als die Blüten in der Mitte des Blütenstandes. Bei den größeren Randblüten sind die Blütenkronen deutlich zweilippig und 1 bis 1,5 Zentimeter lang, wobei bei der tief zweilappigen Oberlippe die Kronlappen bei einer Länge von 3 bis 4 Millimeter kreisförmig-eiförmig sind und bei der tief dreilappigen Unterlippe die Kronlappen bei einer Länge von 7 bis 10 Millimeter länglich sind. Bei den kleineren Zentralblüten sind die Blütenkronen nur schwach zweilippig und 5 bis 6 Millimeter lang, wobei die Kronlappen bei einer Länge von 1,5 bis 1,8 Millimeter breit einförmig und die unteren drei etwas größer als die oberen sind. Neben Exemplaren mit blauen bis violetten Blütenkronen, gibt auch welche mit weißen. Die vier Staubblätter ragen aus der Blütenkrone heraus. Scabiosa japonica blüht von August bis Oktober.[2]
Bis zur Samenreife wölben sich die flachen Blütenstände zu bei einem Durchmesser von 1 bis 1,5 Zentimeter kugeligen Fruchtständen auf. Die einsamigen Schließfrüchte (Achäne) werden vom achtkantigen und dicht rau behaarten Außenkelch umschlossen, der bei einer Länge von 3 bis 3,5 Millimeter verkehrt-eiförmig-ellipsoid ist.[2]
Vorkommen
Scabiosa japonica ist in Japan heimisch und kommt auf den Inseln Honshū, Shikoku und Kyushu vor. Sie wächst in Höhenlagen von 800 bis 2000 Meter, die Varietät Scabiosa japonica var. alpina noch darüber, von 1800 bis 2800 Meter. Auf Honshū wird eine Form Scabiosa japonica f. littoralis unterschieden, die am Meeresstrand vorkommt und mit 10 bis 20 Zentimeter Wuchshöhe deutlich kleiner bleibt.[2] Scabiosa japonica kommt auf sonnigen Feldern, Wiesen und Berghängen vor. Sie benötigt feuchte, aber durchlässige, neutrale bis alkalische Böden.
Taxonomie
Die Erstbeschreibung von Scabiosa japonica erfolgte 1867 durch Friedrich Anton Wilhelm Miquel in Annales Museum Botanicum Lugduno-Batavi, 3, S. 113[3].
Neben der Varietät Scabiosa japonica var. alpina Takeda wurden die beiden Formen Scabiosa japonica f. albiflora (Honda) Hara (mit weißen Blüten) und Scabiosa japonica f. littoralis Nakai beschrieben. Die Varietät Scabiosa japonica var. acutiloba Hara, für die auch Vorkommen außerhalb Japans in Korea, Russland und China angegeben werden,[2] wird von der Flora of China 2011 als Synonym der Skabiosen-Art Scabiosa comosa angesehen.[4] Synonyme für Scabiosa japonica Miq. sind Scabiosa comosa var. japonica (Miq.) Tatew., Scabiosa fischeri var. japonica (Miq.) Nakai, Scabiosa tschiliensis var. japonica (Miq.) Hurus.[5]
Verwendung
Scabiosa japonica var. alpina wird gelegentlich als Zierpflanze verwendet. Sie ist für Steingärten mit guter Wasserversorgung geeignet und kann sowohl in sonniger wie absonniger Lage gepflanzt werden.[6]
Die Blätter können gegart gegessen werden. Es wird auch berichtet, dass die unterirdischen Pflanzenteile gegessen werden.[7]
Einzelnachweise
- ↑ Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker & Siegmund Seybold: Der große Zander: Enzyklopädie der Pflanzennamen, 18. Auflage, Ulmer, 2008. ISBN 3-8001-4795-5
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 T. Yamazaki: Flora of Japan. Abgerufen am 26. November 2011.
- ↑ Erstbeschreibung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- ↑ Deyuan Hong, Liming Ma, Fred R. Barrie: Dipsacaceae: Scabiosa comosa Fischer ex Roemer & Schultes, S. 657, In: Flora of China Editorial Committee: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Hong Deyuan: Flora of China - Cucurbitaceae through Valerianaceae with Annonaceae and Berberidaceae, Volume 19, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Luis, 9. März 2011. ISBN 978-1-930723-99-3 (textgleich wie gedrucktes Werk - Volltext-Online - Abschnitt Beschreibung, Systematik, dort wird von etwa 10 Arten geschrieben, und Verbreitung)
- ↑ Eintrag bei Tropicos.
- ↑ Richard Hansen, Friedrich Stahl: Die Stauden und ihre Lebensbereiche. Ulmer, 1997, ISBN 3-8001-6630-5, S. 401.
- ↑ Plants for A Future.