Schabzigerklee
Schabzigerklee | ||||||||||||
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Schabzigerklee | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Trigonella coerulea | ||||||||||||
(L.) Ser. |
Der Schabzigerklee (Trigonella caerulea (L.) Ser., Syn.: Melilotus coerulea (L.) Desr., Melilotus coeruleus (L.) Desr., Trifolium caerulea L., Trifolium caeruleum L., Trigonella coerulea (Desr.) Ser., Trigonella melilotus-coerulea (L.) Asch. & Graebn., Trigonella melilotus-coeruleus (L.) Asch. & Graebn.), auch Zigerklee oder Zigerkraut (Schweiz), Zigainerkraut (Südtirol), Käseklee, Brotklee oder Blauer Steinklee genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae, Leguminosae) gehört. Sie stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum und aus dem Kaukasus.
Kultur und Ernte
Schabzigerklee ist eine einjährige Gebirgspflanze und wird wild wachsend 20 bis 60 Zentimeter hoch, in der Kultur bis zu einem Meter. Seine vielen blauen und stark duftenden Blüten sind eine gute Bienenweide.
Der Schabzigerklee bildet eine Pfahlwurzel und sammelt Stickstoff im Boden, was im biologischen Anbau von Bedeutung ist: Durch eine Symbiose mit Bakterien wird an den Wurzeln der Schmetterlingsblütler (Fabaceae, Leguminosae) aus dem Stickstoff der Luft Protein gewonnen. Dieses Protein befindet sich in Knöllchen, die von den Leguminosen selbst, aber letztendlich auch von allen anderen Pflanzen genutzt werden können. Der Anbau von Leguminosen kann deshalb den Einsatz von Stickstoffdüngern überflüssig machen.
Geerntet wird das grüne Kraut, indem die Pflanze je nach Verwendungszweck ein bis drei Mal im Jahr kurz vor oder nach der Blüte gemäht wird. Das frische Erntegut wird im Anschluss getrocknet und fein gemahlen.
Verwendung
Schabzigerklee dient ausschließlich getrocknet zum Würzen. In der Schweiz wird Schabzigerklee, der etwas milder als der Bockshornklee ist und stark würzig nach frischem Heu riecht und eigenartig bitter schmeckt, zur Herstellung des Schabzigers, eines sehr aromatischen Käses, verwendet. In Südtirol verwendet man ihn unter dem Namen Zigainerkraut als typisches Brotgewürz für das Vinschgauer Fladenbrot, Schüttelbrot und für Roggenbrote[1].
Weiterhin ist er besonders geeignet für pikante Brötchen, Eierkuchen oder Waffeln sowie für andere pikante Gebäcke, er würzt Salate, Dips und Brotaufstriche aus Frischkäse oder Quark und wird verwendet für Aufläufe mit Käse, Ei und Kartoffeln. Er ist in getrockneter Form im Lebensmittelhandel und in Reformhäusern, meist aus deutschem Bioanbau, erhältlich.
Wirkung
Der aromatisch und herb schmeckende Schabzigerklee wirkt appetit- und verdauungsanregend.
Weblinks
- Gernot Katzers Gewürzseiten Zuletzt abgerufen am 30. Nov. 2012
- Stefanie Goldscheider: Von Anis, Schabzigerklee und Zitronenbasilikum Zuletzt abgerufen am 27. Mai 2008