Scheinastern
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Scheinastern | ||||||||||||
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Ausschnitt aus dem Blütenstand mit körbchenförmigen Teilblütenständen von Vernonia noveboracensis | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Vernonia | ||||||||||||
Schreb. |
Die Scheinastern oder Vernonien (Vernonia) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es sind etwa 20 Arten (früher waren etwa 1000 Arten in dieser Gattung zusammengefasst). Alle Arten nach heutiger enger Auffassung (nach H. Robinson 1999) der Gattung sind in der Neuen Welt beheimatet; die meisten Arten auf dem nordamerikanischen Kontinent, nur zwei bis drei Arten in Südamerika und eine Art auf den Bahamas.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Scheinastern sind große, ausdauernde krautige Pflanzen, die meist Wuchshöhen von 20 bis 200 cm, jedoch auch Wuchshöhen von mehr als 300 cm, erreichen können. Manche Arten bilden Rhizome.
Die gestielten oder ungestielten Laubblätter stehen nur selten überwiegend in grundständigen Rosetten zusammen, meist sind sie am Stängel verteilt. Die Form der Blattspreiten variiert zwischen eiförmig, elliptisch, lanzettlich, verkehrt-lanzettlich, spatelförmig, lineal oder fadenförmig. Die Basis der Blattspreiten ist mehr oder weniger keilförmig, Ausnahme ist die Art Vernonia pulchella mit einer abgerundet-abgeschnittenen Blattbasis. Die Blattränder sind für gewöhnlich gezähnt, selten ganzrandig, die Blattspitzen sind zugespitzt bis spitz zulaufend. Die Blattunterseiten sind meist mehr oder weniger schuppig bis fein stichborstig oder wollig bis filzig, manchmal unbehaart, für gewöhnlich mit Harzdrüsen bedeckt. Die Blattoberseite ist schuppig oder glatt, nur manchmal mit Harzdrüsen bedeckt.
Generative Merkmale
In doldentraubigenn bis rispigen Gesamtblütenständen mit einem Durchmesser von (6 bis) 10 bis über 25 cm stehen normalerweise 40 bis 100, aber auch deutlich weniger (6) oder mehr Blütenkörbchen, ohne Tragblätter zusammen. Die körbchenförmigen Blütenstände sind mehr oder weniger gestielt und diskusförmig. Die Hüllblätter sind glockenförmig bis verkehrt kegelförmig oder halbkugelförmig angeordnet, 3 bis 8, selten bis 11 oder mehr cm im Durchmesser. Jeweils 18 bis über 70 Hüllblätter stehen in vier bis mehr als sieben Reihen. Die äußeren Hüllblätter sind eiförmig bis lanzettlich oder pfriemförmig, die inneren mehr oder weniger lanzettlich bis länglich. Alle sind mehr oder weniger papierartig, ganzrandig, oftmals bewimpert, die Spitzen entweder abgerundet, dann manchmal zugespitzt, angespitzt, pfriemförmig oder fadenförmig. Die Oberfläche ist unbehaart oder leicht mit feinen Strichborsten versehen bis filzig, manchmal mit Drüsen besetzt. In jedem Blütenkörbchen befinden sich nur je nach Art 9 bis 30 (manchmal bis 65 oder mehr) Zungenblüten. Die Kronblätter sind zu einer Röhre verwachsen, die oben zu einer Zunge ausgeformt ist, diese hat fünf Kronzipfel, woran man gut erkennen kann, dass die Kronröhre aus fünf Kronblättern gebildet wird. Die Kronblätter sind normalerweise violette oder rosa, selten weiß. Die fünf Kronzipfel sind lanzettlich-linear und mehr oder weniger gleich geformt.
Die Achänen sind mehr oder weniger säulenförmig, manchmal bogenförmig gekrümmt. Sie besitzen acht bis zehn Rippen, sind unbehaart oder geschuppt bis feinborstig und oftmals mit Harzdrüsen besetzt. Der beständige Pappus besteht aus 20 bis zu mehr als 30 äußere, unregelmäßig gezackte bis pfriemförmige Schuppen oder Borsten, sowie 20 bis zu mehr als 40 innere, pfriemförmige bis borstige Schuppen oder Borsten.
Die Chromosomengrundzahl beträgt n = 17.
Systematik
Die Gattung Vernonia wurde vom deutschen Botaniker Johann Christian Daniel von Schreber 1791 in Genera Plantarum, 2, S. 541 aufgestellt. Die zuvor Serratula noveboracensis L. genannte Art wurde in André Michaux: Flora Boreali-Americana, 2, 1803, S. 95 zur Typusart Vernonia noveboracensis (L.) Michx.. Der Gattungsname Vernonia ehrt den englischen Botaniker William Vernon. Seit der Veröffentlichung von Harold Ernest Robinson 1999 [1] sind in der Gattung nur noch etwa 20 Arten enthalten.
Von den nur noch etwa 20 Arten kommen in Nordamerika und Mexiko 17 Arten vor:
- Vernonia acaulis (Walter) Gleason
- Arkansas-Scheinaster (Vernonia arkansana DC.), aus dem südlichen Nordamerika stammend, wird in Europa als Zierpflanze kultiviert.
- Vernonia angustifolia Michx.
- Vernonia baldwinii Torr.
- Vernonia blodgettii Small
- Vernonia fasciculata Michx.
- Vernonia flaccidifolia Small
- Hohe Scheinaster (Vernonia gigantea (Walter) Trel. ex Branner & Coville)
- Vernonia glauca (L.) Willd.
- Vernonia larseniae B.L.King & S.B.Jones
- Vernonia lettermannii Engelm. ex A.Gray
- Vernonia lindheimeri A.Gray & Engelm.
- Vernonia marginata (Torr.) Raf.
- Vernonia missurica Raf.
- New York-Scheinaster (Vernonia noveboracensis (L.) Michx.: Sie ist auf dem Nordamerikanischen Festland und auf den Bahamas beheimatet.
- Vernonia pulchella Small
- Vernonia sechellensis Baker
- Vernonia texana (A.Gray) Small
Aus der früher sehr großen Gattungen wurden viele Arten in andere Gattungen ausgegliedert, beispielsweise in die Gattungen Baccharoides, Gymnanthemum und Lepidaploa.
Bilder
Vernonia fasciculata (engl.: Common Ironweed = wäre wörtlich übersetzt „Gewöhnliches Eisenkraut“):
Quellen
- John L. Strother: Vernonia in Flora of North America, Volume 19, 2006, S. 206: Online. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
Weiterführende Literatur
- Harold Robinson: The status of generic and subtribal revisions in the Vernonieae, in D.J.N. Hind & H.J. Beentje (eds.). Compositae: Systematics. Proceedings of the International Compositae Conference, Key, 1994, Volume 1, S. 511-529. Royal Botanic Gardens, Kew, 1996.
- Harold Robinson: Generic and subtribal classification of American Vernonieae, In: Smithsonian Contributions to Botany, Nummer 89, 1999, S. 1-116.
Einzelnachweise
- ↑ Harold Robinson: Generic and subtribal classification of American Vernonieae, In: Smithsonian Contributions to Botany, Nummer 89, 1999.