Schlauchwürmer
Die Schlauchwürmer (Nemathelminthes oder Aschelminthes), auch als Rund- oder Hohlwürmer bezeichnet, sind eine Gruppe von Urmündern (Protostomia), die früher auf Grund einiger Gemeinsamkeiten im Körperbau als Taxon angesehen wurden. Alle Schlauchwürmer haben einen stark entwickelten Vorderdarm, der einen muskulösen und mit cuticulären Versteifungen ausgestatteten Pharynx bildet. Da die Leibeshöhle nicht von einem Epithel ausgekleidet ist, wird sie meist als primäre Leibeshöhle (Blastocoel) interpretiert. Außerdem kommen häufig Synzytien und mehrfach Zellkonstanz (Eutelie) vor.
Systematik
Der genaue Umfang der Schlauchwürmer war immer umstritten, folgende Taxa wurden ihnen meist zugeordnet:
- die Kratzwürmer (Acanthocephala)
- die Bauchhärlinge (Gastrotricha)
- die Hakenrüssler (Kinorhyncha)
- die Korsetttierchen (Loricifera)
- die Fadenwürmer (Nematoda)
- die Saitenwürmer (Nematomorpha)
- die Priapswürmer (Priapulida)
- die Rädertierchen (Rotatoria)
Mit Ausnahme der Bauchhärlinge, der Kratzwürmer und der Rädertierchen, die heute zu den Plattwurmartigen (Platyzoa) gestellt werden, bilden sie in der modernen Systematik die Untergruppe Cycloneuralia der Häutungstiere (Ecdysozoa).
Nachweise
- Volker Storch, Ulrich Welsch: Kurzes Lehrbuch der Zoologie. 7. Auflage. Gustav Fischer, Stuttgart, Jena, New York 1994, ISBN 3-437-20507-2, S. 426–433.