Schmalblättriger Merk



Schmalblättriger Merk

Schmalblättriger Merk (Berula erecta), Illustration

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Berula
Art: Schmalblättriger Merk
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Berula
W.D.J.Koch
Wissenschaftlicher Name der Art
Berula erecta
(Huds.) Coville
Ausläufer der Berle
Berle (Stängelblatt)
Schmalblättriger Merk (Berula erecta)

Der Schmalblättrige Merk (Berula erecta, Syn. Sium erectum Huds.), auch Berle genannt, ist eine weit verbreitete Sumpfpflanze. Es ist die einzige Art der Gattung Berula, aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).

Beschreibung

Der Schmalblättrige Merk ist eine leicht giftige, ganzjährig grüne, mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 30 bis 80 Zentimetern erreicht. Diese Sumpfpflanze (Helophyt) kann je nach Standort in zwei sehr ähnlichen Sumpf- oder Schwimmblattformen vorkommen. Die schwimmenden Formen blühen selten und vermehren sich durch Ausläufer. Der Schmalblättrige Merk besitzt einen stielrunden, mit feinen Rillen versehenen Stängel. Die stets gefiederten Blätter sind am oberen Teil der Pflanze lanzettlich und besitzen einen gesägten Rand, die unteren sind dagegen eiförmig.

Die weißen Dolden stehen an kurzen Stielen entlang des Stängels gegenüber eines Laubblatts. Die Dolden setzen sich aus zehn bis zwanzig Döldchen zusammen, Hüll- und Hüllchenblätter sind zahlreich vorhanden. Die Früchte sind bis zwei Millimeter lang, eiförmig und bräunlich gefärbt. Die Pflanze blüht von Juli bis August. Sie wird von Insekten bestäubt (Entomophilie) und ihre Samen werden durch das Wasser ausgebreitet (Hydrochorie).

Ähnliche Arten sind der Breitblättrige Merk (Sium latifolium) (dieser besitzt einen kantig gefurchten Stängel und bildet keine Ausläufer) und der Knotenblütige Sellerie (Apium nodiflorum).

Ökologie

Der Schmalblättrige Merk ist kalkstet und Salz ertragend. Der Hemikryptophyt wurzelt maximal noch bei einer Wassertiefe von 1,5 m. Die meist niedrigen (selten bis 80 cm hohen) Pflanzen ragen aus dem Wasser und bilden durch Ausläufer ausgedehnte Bestände. Zuweilen leben sie aber auch untergetaucht als Hydrophyt. Die Art überdauert als untergetauchter, krautiger Bestand oder zumindest mit Hilfe grundständiger Knospen. Im ersteren Falle bietet sie Unterschlupf für überwinternde Amphibien und Fische und als deren Laichplatz.

Verbreitung und Standort

Der Schmalblättrige Merk ist in den gemäßigten Zonen weit verbreitet, er ist in Europa, Asien, Amerika sowie in den montanen Höhenstufen der afrikanischen Tropen zu finden.

Der Schmalblättrige Merk wächst vornehmlich an Gewässerrändern, aber auch in flachen Bächen, den Rändern von Gewässern und in Gräben. In Mitteleuropa steigt er bis in Höhenlagen von etwa 750 Meter. Er kommt häufig zusammen mit dem Flutenden Hahnenfuß (Ranunculus fluitans), dem Igelkolben (Sparganium) und dem Schwaden (Glyceria) vor.

Belege

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen deutschlands. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4, S. 369.
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 7. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1828-7, S. 712.
  • R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder, 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1

Weblinks

Commons: Schmalblättriger Merk – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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