Schotia



Schotia

Schotia afra, Habitus und Blüten.

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae)
Tribus: Detarieae
Gattung: Schotia
Wissenschaftlicher Name
Schotia
Jacq.

Schotia ist eine Pflanzengattung aus der Tribus Detarieae in der Unterfamilie der Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie sind nur im südlichen Afrika beheimatet.

Beschreibung

Illustration von Schotia afra.

Erscheinungsbild und Blätter

Habitus und Hülsenfrüchte von Schotia brachypetala.
Zweig mit Blütenständen von Schotia brachypetala.

Die Schotia-Arten sind unbewehrte, immergrüne bis (Schotia brachypetala an kühleren Standorten) laubabwerfende Sträucher und Bäume.

Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. An den Blattstielen sind keine Drüsen vorhanden. Die paarig gefiederten Blattspreiten besitzen vier bis acht Paare sich an der Rhachis gegenständigen gegenüber stehende Fiederblättchen. Die Fiederblättchen sind oft dunkelgrün und ledrig. Die kleinen Nebenblätter sind hinfällig.

Blütenstände und Blüten

Im Frühjahr erscheinen in den seiten- oder endständigen, relativ kurzen, rispigen oder traubigen Blütenständen die Blüten oft dicht gedrängt und manchmal vor dem Austrieb der Laubblätter. Die Trag- und Deckblätter sind klein und hinfällig; sie umhüllen die Blütenknospen nicht.

Die zwittrigen, auffälligen Blüten sind rot. Der auffällige Blütenbecher (Hypanthium) ist becherförmig. Die vier ungleichen Kelchblätter überlappen sich dachziegelartig. Nur bei Schotia brachypetala sind alle fünf Kronblätter vorhanden, bei den anderen Arten sind einige oder alle zu linealen, staubfadenähnlichen Strukturen reduziert. Von den zehn Staubblättern wechseln meist je ein Kurzer mit einem Langen ab. Die Staubfäden sind höchstens an ihrer Basis verwachsen. Im einzigen Fruchtblatt sind einige Samenanlagen enthalten. Der lange, dünne Griffel endet in einer kopfigen Narbe. Die reichlich nektarproduzierenden Blüten werden von Vögeln besucht.

Früchte und Samen

Die mit einer Länge von meist 10 bis 15 cm länglichen or elliptischen, flachen Hülsenfrüchte sind erst grünlich und leicht filzig, später bei Reife hell- bis dunkelbraun und hart; sie enthalten einige Samen. Die sehr harten Samen sind von einem gelben, fleischigen Arillus umhüllt.

Systematik und Verbreitung

Die nur noch vier Schotia-Arten kommen natürlich nur südlich des Sambesi vor, also im südlichen Afrika vor.

Die Erstveröffentlichung der Gattung Schotia erfolgte 1786 durch Nikolaus Joseph von Jacquin in Collectanea, 1, S. 93. [1] Mit dem Gattungsnamen Schotia ehrt Nikolaus Joseph von Jacquin, der Direktor der kaiserlichen Gärten von Schönbrunn war, seinen Obergärtner Richard van der Schot, der Südafrika besucht hatte. Die Gattung Schotia gehört zur Tribus Detarieae in der Unterfamilie der Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). [2] Die drei früher zur Gattung Schotia gehörenden Arten aus dem tropischen Afrika (guineo-kongolesischen) wurden 1968 durch André Aubréville in Adansonia, 8, S. 177-179 in die Gattung Leonardoxa Aubrév. und 1993 durch Jean Joseph Gustave Léonard in Bull. Jard. Bot. Belg., 62, S. 433-451 in die Gattung Normandiodendron J.Léonard gestellt. Die Systematik der Gattung ist schwierig, da sich die Verbreitungsgebiete der Arten überlappen und sie Hybriden bilden, außerdem sind die Arten morphologisch relativ variabel.

Die Gattung Schotia enthält nur noch vier oder fünf Arten [2]:

  • Schotia afra (L.) Thunb.: Von diese Art gibt es zwei gültige Varietäten:
    • Schotia afra (L.) Thunb. var. afra: Sie gedeiht nahe der Küste im südlichen und östlichen Westkap.
    • Schotia afra var. angustifolia (E.Mey.) Harv.: Sie gedeiht im Landesinneren von Namaqualand undNamibia.
  • Schotia brachypetala Sond.: „Weeping Boer-Bean“ wird in subtropischen Gebieten als Zierpflanze verwendet. Es ist meist ein klein bleibender Baum. Die tiefroten Blüten produzieren reichlich Nektar, der teilweise austropft (daher „weeping“)
  • Schotia capitata Bolle: Sie gedeiht entlang der Küste von KwaZulu-Natal über Swasiland bis Mosambik.
  • Schotia latifolia Jacq.: Sie gedeiht von Riversdale im Westkap bis nahe von Umtata im Ostkap und in Mpumalanga sowie Limpopo.

Nutzung

Aufgrund ihrer dekorativen Blüten und ihrer Anspruchslosigkeit bezüglich Wasserversorgung und Bodenqualität werden einige Arten häufig als Straßenbaum und in Gärten – auch außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes – angepflanzt.

Quellen

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Schotia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Die News der letzten Tage