Schuppiger Sägeblättling



Schuppiger Sägeblättling

Schuppiger Sägeblättling (Neolentinus lepideus)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: unsichere Stellung (incertae sedis)
Ordnung: Stielporlingsartige (Polyporales)
Familie: Stielporlingsverwandte (Polyporaceae)
Gattung: Neolentinus
Art: Schuppiger Sägeblättling
Wissenschaftlicher Name
Neolentinus lepideus
(Fr. : Fr.) Redhead & Ginns

Der Schuppige Sägeblättling (Neolentinus lepideus[1][2], syn. Lentinus lepideus, L. squamosus) ist ein Pilz aus der Gattung Neolentinus.

Merkmale

Ein Büschel Fruchtkörper des Schuppigen Sägeblättlings
Abbildung des Schuppigen Sägeblättlings aus Jan Kops Flora Batava Vol. 20

Makroskopische Merkmale

Der Schuppige Sägeblättling bildet 5–15 cm breite Fruchtkörper von gelblich-weißer Grundfarbe, die mit groben, bräunlichen Schuppen bedeckt sind. Die Pilze sind jung gewölbt, später ausgebreitet mit gebuckelter oder vertiefter Hutmitte. Der Rand ist lange eingerollt und mit dem Stiel durch einen flüchtigen Schleier verbunden. Die weit stehenden Lamellen laufen am Stiel herab und haben grob gekerbte oder gesägte Schneiden. Ihre Farbe ist gelblich-weiß, das Sporenpulver weiß. Der exzentrisch bis seitlich stehende Stiel ist 3–6, in Ausnahmefällen bis 10 cm lang und bildet eine Art im Substrat steckende Wurzel. Der Stiel ist hart und zäh, weißlich und zur Basis bräunlich gefärbt. Er besitzt eine undeutliche Ringzone, darunter ist er mit Schuppen bedeckt. Das Fleisch ist zuerst weich, später zäh. Seine Farbe ist gelblich-weiß. Der Pilz riecht süßlich-harzig, sehr schwach nach Anis oder Apfel. An verbautem Holz in dunklen Räumen (Bergwerke) bildet der Schuppige Sägeblättling große, sterile, geweihartig verzweigte Dunkelformen aus.

Ökologie

Der Schuppige Sägeblättling ist ein holzbewohnender Saprophyt, der vor allem Nadelholz, sehr selten auch Laubholz besiedelt und im befallenen Holz eine Braunfäule mit typischem würfeligem Bruch erzeugt. Bevorzugte Substrate sind Fichte und Kiefer. Der Schuppige Sägeblättling bewohnt Kiefern- und Fichtenforste, Buchen- und Hainbuchen-Eichenwälder, lichte Hartholzauen, Kahlschläge, Waldwegränder und Lichtungen. Er wächst dort an sehr sonnigen, warmen Stellen auf trockenen Stümpfen von Nadelbäumen. Außerdem kann er auf verbautem Nadelholz, sowohl im Freiland (Eisenbahnschwellen, Balken und Zäune) als auch in feuchtwarmen Gebäuden und in Bergwerken vorkommen.

Verbreitung

Die Art ist offenbar kosmopolitisch verbreitet und besiedelt vorrangig die gemäßigten Breiten der Süd- und der Nordhalbkugel, wird aber auch in Nordindien, Mittelamerika und Südafrika gefunden. In Europa kommt sie vom Mittelmeerraum bis Skandinavien vor und ist in ganz Deutschland zerstreut verbreitet.

Bedeutung

Der Schuppige Sägeblättling ist nicht essbar, als Besiedler von Eisenbahnschwellen, Balken und verbautem Holz in Gebäuden und Bergwerken kann er Schäden anrichten.

Quellen

Literatur

  • Andreas Gminder, Armin Kaiser, German Josef Krieglsteiner: In: G. J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 3. Ständerpilze: Blätterpilze 1 (Hellblättler). Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 978-3-8001-3536-1(?!).
  • Hans E. Laux: Der große Kosmos-Pilzführer. Franckh Kosmos, Stuttgart 2001, ISBN 3-440-08457-4.

Einzelnachweise

  1. Scott Alan Redhead: Proposal to Conserve the Name Agaricus lepideus against A. suffrutescens (Basidiomycota). In: Taxon. Band 55(4), 2006, S. 1027–1052 (PDF; 184 kB).
  2. Lorelei L. Norvell: Report of the Nomenclature Committee for Fungi 14. In: Taxon. Band 57(2), 2008, ISSN 0040-0262, S. 637–639.

Weblinks