Schwammerl
Schwammerl ist die Bezeichnung für Großpilze in Österreich und im bairischen Dialekt. Schweizerisch spricht man von Schwämmli oder Schwümm. Im vogtländischen Dialekt spricht man von Schwamme, in anderen ostfränkischen Dialekten sagt man Schwamm und in den thüringisch-obersächsischen Dialekten Schwämmel.
Gemeint sind damit nicht alle Pilze im biologischen Sinn, sondern die Fruchtkörper essbarer Pilzarten (siehe Speisepilz) und ihrer ungenießbaren oder giftigen Verwandten (siehe Giftpilz). Beispielhaft ist der Name Eierschwammerl für „Pfifferling“.
Das zugrunde liegende Wort Schwamm stammt von althochdeutsch swamp, altenglisch swamm mit der Bedeutung „Pilz, Meerschwamm“ und ist verwandt mit Sumpf und griechisch somphós („schwammig, porös“).
Im Hochdeutschen ist es in der ersten Bedeutung außer beim Hausschwamm durch das aus dem Lateinischen boletus entstandene Pilz verdrängt worden. Im Bairischen hat es im Diminutiv als Schwammerl überlebt, im Alemannischen umgelautet ä oder in Lautverschiebung ü.
Varia
- „Schwammerl“ war auch der Spitzname des Komponisten Franz Schubert.
- Unter dem Namen Schwammerl verfasste 1911 Rudolf Hans Bartsch einen Roman, der Schuberts Leben frei zum Vorbild nahm und als Vorlage für die Operette Das Dreimäderlhaus von Heinrich Berté diente.
- Der Schwammerlkönig ist der Titel einer 1988 entstandenen Fernsehserie des Bayerischen Rundfunks.