Schwarze Johannisbeere
Schwarze Johannisbeere | ||||||||||||
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Fruchtstand der Schwarzen Johannisbeere | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ribes nigrum | ||||||||||||
L. |
Die Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum), in Österreich Schwarze Ribisel, in der Schweiz Cassis genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Johannisbeeren.
Merkmale
Die Schwarze Johannisbeere wächst als 1–2 m hoher, sommergrüner Strauch mit bis zu 10 cm breiten, an ihrer Basis herzförmigen, 3- bis 5-lappigen Blättern. Diese sind oberseits kahl, auf der Unterseite behaart und mit sitzenden gelblichen Drüsen besetzt. Der Strauch ist stachellos und besitzt einen starken, teilweise als unangenehm empfundenen Geruch, der die Art auch von der Roten Johannisbeere unterscheidet. Die Blüten sind in hängenden Trauben angeordnet, sie sind eher unscheinbar. Die Kelchblätter sind länglich, behaart und zurückgeschlagen, die Kronblätter sind kleiner als die Kelchblätter, aufrecht und weißlich. Die Blüte ist insgesamt grünlichgelb gefärbt. In Mitteleuropa liegt die Blütezeit der Schwarzen Johannisbeere im April und Mai. Die Frucht ist eine schwarze Beere mit 8–12 mm Durchmesser, die Samen werden durch Tiere verbreitet.
Ökologie
Die Schwarze Johannisbeere wächst wild in Erlenbrüchen, feuchten Gebüschen und Auwäldern, auf feuchten bis nassen, nährstoffreichen, anmoorigen bis tonigen Böden. Aus Gärten verwildert kommt die Art auch auf trockeneren Standorten vor.
Verbreitung
Die Schwarze Johannisbeere kommt in der gemäßigten und borealen Zone Eurasiens von England und Frankreich im Westen bis zur Mandschurei im Osten vor. Nördlich ist die Art bis Lappland, südlich bis Armenien und zum Himalaja verbreitet. Da natürliche und verwilderte Vorkommen oft nicht zu unterscheiden sind, ist die natürliche Verbreitung in Mitteleuropa nicht mehr zu rekonstruieren.
Nutzung
Die Schwarze Johannisbeere wird in Mitteleuropa etwa seit dem 16. Jahrhundert als Beerenobst in Gärten angepflanzt. In Nordosteuropa erfolgte wahrscheinlich bereits wesentlich früher eine gärtnerische Nutzung. Die Ernte der reifen Beeren erfolgt in Mitteleuropa in der Regel von Juli bis August.
Die Beeren enthalten außer Wasser, Kohlenhydraten, Fettsäuren, Proteinen und Mineralstoffen unter anderem
- Terpene wie ß-Pinen und Caryophyllen
- Anthocyane und Flavonoide wie (+)-Catechin
- Vitamin C, Zitronensäure, Pektin
Die schwarze Johannisbeere wird meist als Nektar und Limonade getrunken oder zu Gelee oder Konfitüre verarbeitet. Die schwarze Johannisbeere ist die Grundlage des Cassis-Sirups bzw. des Cassislikörs. In Deutschland werden Schwarze Johannisbeeren gerne für die Herstellung eines Aufgesetzten verwendet. Ein Blütenknospenextrakt der Schwarzen Johannisbeere wird in der Parfümerie-Industrie verwendet. Kleine Mengen dieses Extraktes verleihen Parfüms eine fruchtige Note. Die frischen Blätter können von April bis Mai als Beigabe zu Kräuter- und Gemüsesuppen verwendet werden. Von April bis Juli gepflückte Blätter nutzt man in getrockneter Form auch zur Herstellung von Teegetränken.
Wichtige Sorten der Schwarzen Johannisbeere
- ECM: sehr große Beeren, kurze Trauben, mehltaufest
- Titania: Hauptsorte, starker Wuchs, mehltaufest, kurzer Stiel, mittelspäte Ernte
- Tsema: lange Trauben, mehltauanfällig
- Ometa: mittellange Trauben, guter Geschmack
- Bona: sehr große Beeren, guter Geschmack, frühe Ernte
- Silvergieters Schwarze: starker Wuchs, große und süße Beeren, frühe Ernte, mehltauanfällig
Literatur
- O. Sebald, S. Seybold, G. Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 3, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1992, ISBN 3-8001-3314-8
Weblinks
- Schwarze Johannisbeere. FloraWeb.de
- Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg - Schwarze Johannisbeeren für den ökologischen Anbau