Schwarze Königskerze



Schwarze Königskerze

Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
Gattung: Königskerzen (Verbascum)
Art: Schwarze Königskerze
Wissenschaftlicher Name
Verbascum nigrum
L.

Die Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum), auch Dunkel-Königskerze, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Königskerzen (Verbascum).

Merkmale

Nahaufnahme

Die Schwarze Königskerze ist eine mehrjährige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis 120, manchmal bis 150 Zentimeter erreicht. Der Stängel ist nach oben scharfkantig und oft dunkelrot überlaufen. Die Blätter sind unterseits graufilzig, oberseits – im Gegensatz zu vielen anderen Verbascum-Arten – jedoch fast kahl und dadurch frisch-grün wirkend. Die grundständigen Blätter sind meist langgestielt, am Grund herzförmig und ungleichmäßig gekerbt, die mittleren Stängelblätter sind einfach gekerbt und länglich eiförmig. Im verlängerten, drüsenlosen Blütenstand sitzen in ähnlich angeordneten Knäueln die gelben, am Grund oft rot gefleckten Blüten. Der Blütenstand ist ährenförmig und unverzweigt, höchstens am Grund können einige wenige seitliche Trauben entspringen. Die Blütenkrone ist außen dicht behaart und hat einen Durchmesser von manchmal über zwei Zentimetern. Die Staubfäden sind purpurviolett wollhaarig. Die längsten Blütenstiele sind jeweils doppelt so lang wie der Kelch.

Die Blütezeit reicht von Mai bis September.

Ökologie

Die Schwarze Königskerze ist eine mehrjährige oder zweijährige Halbrosettenpflanze mit Wurzelrübe. Die Blüten sind homogame „Pollen-Scheibenblumen“. Die Nektarabsonderung ist gering und vermutlich ökologisch ohne Bedeutung.

Vorkommen

Die Schwarze Königskerze kommt zerstreut bis verbreitet in ganz Europa mit Ausnahme von Portugal, Irland und Südost-Europa vor. Sie wächst auf Schuttplätzen, Böschungen, Straßen- und Wegrändern, Trockenwiesen und in lichten Wäldern. In Österreich ist sie in allen Bundesländern häufig anzutreffen, nur im pannonischen Gebiet fehlt sie.

Die Schwarze Königskerze und die Eigentliche Österreich-Königskerze vikariieren ökogeographisch, d.h. in einem bestimmten Gebiet kommt entweder (fast ausschließlich) die eine Art vor oder die andere. Während die Österreich-Königskerze vor allem in trocken-warmen Lagen auftritt, wird sie in kühl-feuchteren Gegenden großteils durch die Schwarze Königskerze ersetzt.

Belege

  • Gunter Steinbach (Hrsg.): Wildblumen (Steinbachs Naturführer). Mosaik Verlag GmbH, München 1996.
  • R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder, 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1

Weblinks

Commons: Verbascum nigrum – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien