Scinax peixotoi
Scinax peixotoi | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Scinax peixotoi | ||||||||||||
Brasileiro, Haddad, Sawaya & Martins, 2007 |
Der neotropische Froschlurch Scinax peixotoi gehört zur Unterfamilie Hylinae innerhalb der Familie der Laubfrösche. Sein Name ehrt den Herpetologen Oswaldo L. Peixoto, der als erster erkannte, dass es sich bei S. peixotoi um eine eigenständige Art handelt.
Nach Brasileiro et al. (2007) der Scinax perpusillus-Artgruppe und somit der Scinax catharinae-Klade nach Faivovich et al. (2005) zugeordnet.
Verbreitung
Die Art ist ein Endemit der 43 ha großen Insel Queimada Grande, welche 33 km vor der Küste von Itanhaém an der Südküste des Staates São Paulo liegt. Dort findet sich der Knickzehenlaubfrosch in Höhen über 50 m ü. NN.
Beschreibung
Scinax peixotoi ist im Vergleich zu anderen Vertretern der Scinax perpusillus-Artgruppe von mittlerer Größe. Die Männchen erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge (KRL) von 18,8-20,7 mm, die etwas größeren Weibchen von 22,4-25,1 mm. Die Schnauze steht bei lateraler Ansicht hervor und erscheint bei dorsaler Ansicht spitz. Der Kopf ist etwas länger als breit, der Canthus rostralis stark ausgeprägt und die Augen stehen etwas hervor. Die Tibia ist gleich groß oder größer als die KRL. Es finden sich verkümmerte Schwimmhäute zwischen der ersten und zweiten und zwischen der zweiten und dritten Zehe. Die Textur der Rückenhaut ist etwas runzelig. Ein Foto der Art findet sich in der Erstbeschreibung bei Brasileiro et al. (2007) [1]. Scinax peixotoi unterscheidet sich von den ähnlichen S. alcatraz, S. arduous, S. atratus, S. littoreous, S. melloi, S. perpusillus und S. v-signatus nicht nur durch morphologische Unterschiede (v.a. KRL, Größe und Form des Kopfes und der Schnauze), sondern auch durch seinen Paarungsruf.
Lebensraum und Ökologie
Der größte Teil von Queimada Grande ist noch mit Primärvegetation, der Mata Atlântica bedeckt. Hier findet sich auch der natürliche Lebensraum von S. peixotoi. Brasileiro et al. (2007) besuchten die Insel sechsmal zwischen 2001 und 2005 und konnten nur im Januar 2002 Reproduktion nachweisen. Die Männchen rufen nachts von Blättern terrestrischer Bromelien.
Gefährdung
Die IUCN listet Scinax peixotoi als "stark gefährdet" (Critically Endangerd), weil er bisher auf einer Fläche von weniger als 10 ha gefunden wurde, Queimada Grande nur 43 ha klein ist und es wohl nur eine Population gibt. Die Art scheint auf Queimada Grande relativ selten zu sein und die Bromelien, in denen Individuen gefunden wurden, waren zerstreut verteilt. Die brasilianische Marine rodete aus Angst vor Unfällen mit der Insel-Lanzenotter Bothrops insularis, einem weiteren Endemiten von Queimada Grande, vor einigen Jahrzehnten Teile des Waldes. Seitdem wurde der Lebensraum von S. peixotoi nicht mehr anthropogen verändert. Die Insel Queimada Grande steht zudem unter Naturschutz und wird als "Área de Relevante Interesse Ecológico", als Gebiet von besonderem ökologischen Interesse gelistet.
Literatur
- Brasileiro, C.A., Haddad, C.F.B., Sawaya, R.J. & M. Martins (2007): A new and threatened species of Scinax (Anura: Hylidae) from Queimada Grande Island, southeastern Brazil. Zootaxa 1391: 47-55.
- Brasileiro, C.A. (2008): Scinax peixotoi. In: IUCN (2010): IUCN Red List of Threatened Species. Version 2010.1. IUCN Red List of Threatened Species. Downloaded on 22 June 2010.
- Faivovich, J., Haddad, C.F.B., Garcia, P.C.A., Frost, D.R., Campbell, J.A. & W.C. Wheeler (2005): Systematic review of the frog family Hylidae, with special reference to Hylinae: Phylogenetic analysis and taxonomic revision. Bulletin of the American Museum of Natural History 294. 240 pp.