Sliwowitz


Verschiedene Arten von Sliwowitz

Sliwowitz ist die gebräuchliche Bezeichnung für einen Obstbrand aus Pflaumen. Der Name ist vom slawischen Wort sliwa für Zwetschge abgeleitet.

Situation in Serbien

Fassgereifte mehrjährige Sliwowitze aus Serbien

Andere gebräuchliche Namen sind: Slibowitz, Slivovic, Slivovitz, serbisch und kroatisch šljivovica bzw. шљивовиц, slowakisch slivovica, slowenisch slivovka, tschechisch slivovice, polnisch śliwowica, ungarisch slivovica oder sligovica, bulgarisch сливова oder сливовица/slivoviza.

Der Sliwowitz ist in Serbien Nationalgetränk, für dessen Produktion jährlich ca. 70 % der geernteten Pflaumen oder rund 424.300 Tonnen verarbeitet werden. Der Alkoholgehalt beträgt mindestens 37,5 Volumenprozent. In der Regel brennt man die šljivovica bei 47 Prozent. Apfelschnaps und Birnenschnaps werden mit höherem Alkoholgehalt gebrannt. Nach der Destillation wird der Obstbrand vielfach in Fässern aus Eichenholz gelagert.

Unter Serben ist auch der „Šumadija-Tee“ bekannt, der ähnlich wie Glühwein im Winter zur empfundenen Aufwärmung des Körpers dient. Hierbei wird der Pflaumenschnaps mit Zucker gekocht und heiß getrunken.

Nicht wenige Menschen bevorzugen auch einen Schuss Sliwowitz im Wasser für ihren Saunaaufguss gegenüber anderen Aroma-Zusätzen.

Sliwowitz gibt es in zwei Farben:

  • Gold – gelagert in Fässern, gelblich gefärbt und aromatisiert durch das Holz, aus dem die Fässer hergestellt wurden.
  • Weiß – gelagert in Flaschen, farblos. Kann jedoch verfärbt worden sein, wegen mitgebrannter Kerne oder Stücken davon.

Außerdem ist es von Bedeutung, welche Holzart man für die Fässer verwendet. Meistens sind es Eichenfässer, wobei Robinienfässer sehr zu bevorzugen sind, da diese dem Schnaps eine ganz spezielle gelbe Farbe verleihen. In Serbien wird der Sliwowitz auch bevorzugt in Fässern aus dem Holz des Maulbeerbaums gelagert.

Situation in anderen Ländern

In mährischen Teil Tschechiens gilt das dort als Slivovice bezeichnete Getränk ebenso wie in der Slowakei (Slivovica) als Nationalgetränk. Durch diese Beliebtheit des Getränks findet man vor allem in ländlichen Gebieten viele Schwarzbrenner.[1][2] Ebenso ist die śliwowica im Südosten Polens, besonders um die Ortschaft Wiesendorf bei Neu-Sandez, sehr verbreitet. Mit bis zu 70% Alkoholgehalt gehört die Śliwowica zu den härtesten Spirituosen überhaupt. Außer in den genannten slawischen Ländern wird auch in der Steiermark Sliwowitz erzeugt.

Ähnliche Getränke

Siehe auch

  • Mährische Slowakei#Slivowitz

Einzelnachweise

  1. Jan Hildprandt, Prager Zeitung, 23. September 2004, Artikel: Der Sliwowitz - das Nationalgetränk Tschechiens (PDF-Datei 0,3 MB, eingesehen am 10. März 2011)
  2. Radek Bartoníček, Artikel: Slivovice: pálení začíná – Artikel über Schwarzbrenner in der mährischen Slowakei, slovacko.org (eingesehen am 10. März 2011)

Weblinks

Commons: Sliwowitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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