Sprechapraxie


Die Sprechapraxie (engl. verbal apraxia) ist eine Störung der Initiierung und Exekution der für das Sprechen notwendigen Bewegungsabläufe.[1] Meistens tritt die Sprechapraxie gemeinsam mit einer Aphasie, insbesondere der Broca-Aphasie, auf. Die Sprechapraxie kann zusammen mit allen anderen Aphasieformen auftreten, selten tritt sie isoliert auf.

Ursachen

Die Ursachen der Sprechapraxie sind ebenso vielfältig wie die der Aphasien. Allen gemein ist eine mehr oder weniger nicht reversible Zerstörung von Gehirngewebe. Sehr häufig tritt die Sprechapraxie infolge von linkshemisphärischen ischämischen Schlaganfällen bzw. Hirnblutungen auf. Aber auch Hirntumore, Schädelhirntraumata oder neurochirurgische Eingriffe können eine Ursache sein.[2]

Symptome

Zu den Symptomen der Sprechapraxie gehören eine Initiierungsproblematik, phonetische Entstellungen und intonatorische Auffälligkeiten und Suchbewegungen.

Insgesamt ist es also eher eine reine „Outputstörung“. Die Funktionen Lesen, Schreiben und Sprachverständnis sind bei einer reinen Apraxie völlig intakt.[3] Auch liegt keine Störung der Muskelkraft vor.[4] Häufig liegt gleichzeitig eine Dysarthrie vor.

Diagnostik

Für eine logopädische bzw. klinisch-linguistische Diagnostik gibt es Kriterien, die auf das Vorliegen einer Sprechapraxie deuten.

Literatur

  • Norina Lauer, Beate Birner-Janusch: Sprechapraxie im Kindes- und Erwachsenenalter, Thieme, Stuttgart 2010, ISBN 3-13-142452-4.
  • Maria Geissler: Sprechapraxie: Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige, Schulz-Kirchner, 2005, ISBN 3-8248-0384-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Clemens Kirschbaum (Hrsg.): Biopsychologie von A bis Z. Springer, Berlin 2008, ISBN 3-540-39603-9, S. 262.
  2. Störungen der Sprechplanung (Sprechapraxien) – Klinik-Flyer
  3. Sprechapraxie – Definition einer Sprechstörung
  4. Sprechapraxie – Übersichtsflyer (pdf)

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