Stöpselkopfameise



Stöpselkopfameise

Eine Arbeiterin zeigt der Türschließermorphe per Betrillern ihre Koloniezugehörigkeit. Diese versperrt in der dargestellten Szene jedoch noch den sich im Holz befindenden Nesteingang. (Modell von Alexis Dworsky)
Camponotus truncatus

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Familie: Ameisen (Formicidae)
Unterfamilie: Schuppenameisen (Formicinae)
Gattung: Rossameisen (Camponotus)
Art: Stöpselkopfameise
Wissenschaftlicher Name
Camponotus truncatus
(Spinola, 1808)

Die Stöpselkopfameise (Camponotus truncatus, syn. Colobopsis truncatus) ist eine in Mitteleuropa vorkommende Ameisenart aus der Gattung der Rossameisen (Camponotus).

Merkmale

Die Stöpselkopfameise ist zwar eine der kleineren, eher unscheinbaren Camponotus-Arten, weist dafür aber einen auffälligen Kastendimorphismus auf: Neben gewöhnlichen Arbeiterinnen gibt es eine spezialisierte Türschließer-Morphe. Ihre Aufgabe ist es, die engen Nesteingänge zu versperren. Kolonieangehörige lässt sie passieren. Für fremde Ameisen und Insekten ist sie eine unpassierbare Sperre. Diese „Türsteher“ haben einen auffällig abgeplatteten Kopf, der wie ein Klemmkeil wirkt. Solche Ameisen beteiligen sich manchmal auch an der Nahrungsbeschaffung.

Lebensweise

Camponotus truncatus lebt semiarboricol. Sie baut ihre Nester in Bäumen und verlässt diese kaum. Bevorzugt werden thermophile Laubwaldbestände und solitär stehende Laubgehölze. Die Koloniegründung und Überwinterung einzelner Königinnen erfolgt zwar gelegentlich in Eichengallen, Pflanzenstengeln und schmalen Bohrgängen von Insekten. Reife Nester befinden sich aber stets im Totholz von Bäumen. Meist gibt es nur 2-3 Eingänge, jedoch ist nicht selten das gesamte Volumen des Totholzes von einem Galeriesystem durchzogen. Die Kolonien sind monogyn. Sie umfassen nur ca. 500 Ameisen. Camponotus truncatus bewegt sich schnell, aber sehr vorsichtig. Aggressiv verhält sie sich nur gegen arteigene Fremdkolonien. Schwärmzeit ist von Juni bis Anfang August. In Süddeutschland stellenweise häufig, ansonsten in Deutschland sehr selten, wahrscheinlich auch oft übersehen.

Literatur

  • Bernhard Seifert: Ameisen beobachten, bestimmen. Naturbuch-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-89440-170-2 (285 S.)
  • Bernhard Seifert: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas. lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Tauer/Görlitz 2007, ISBN 978-3-936412-03-1 (368 S.)

Weblinks

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