Storegga
Als Storegga (norwegisch: große Kante) wird der Kontinentalabhang im europäischen Nordmeer vor der norwegischen Küste am südlichen Vøring-Plateau bezeichnet, unterhalb dessen sich durch wiederholtes Abrutschen im Laufe der Jahrtausende eine riesige Geröllhalde gebildet hat. Die Storegga-Rutschung, auch als Storrega-Ereignis bezeichnet, erfolgte in mehreren Phasen vor ca. 7.000 Jahren, wobei der Großteil der Rutschmasse während des ersten Rutschereignisses mobilisiert wurde. Es handelt sich hier mit über 800 km Länge und einem Volumen von 5.608 km³ um eine der größten weltweit bekannten Rutschungen.[1]
Die Rutschungen werden mit fortschreitender Destabilisierung von Gashydraten, insbesondere von Methanhydrat, in Verbindung gebracht. Ein größeres Abrutschungsereignis mit Abbruch der Schelfkante kann dabei zu einem Tsunami führen. So sind noch heute infolge der Storegga-Rutschung tsunamigene Ablagerungen an den Atlantikküsten im Norden Europas feststellbar: an der norwegischen Küste besaß die Flutwelle eine Höhe von mindestens 10-12 Meter über dem damaligen Meeresspiegel. Auch auf den Shetland-Inseln konnte anhand von Ablagerungen eine mehr als 20 Meter hohe Flutwelle nachgewiesen werden.[2] Je nach Region des Auftretens solch submariner Großrutschungen können die daraus resultierenden Flutwellen erhebliche Schäden an Küsten anrichten.
Literatur
- EUROpean Deep Ocean Margins (EURODOM)
- Bernhard Weninger et al.: The catastrophic final flooding of Doggerland by the Storegga Slide tsunami. Documenta Praehistorica XXXV, 2008
Einzelnachweise
Koordinaten: 64° N, 0° O