Subularia aquatica



Subularia aquatica

Illustration von Subularia aquatica

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
Tribus: Cardamineae
Gattung: Pfriemenkressen (Subularia)
Art: Subularia aquatica
Wissenschaftlicher Name
Subularia aquatica
L.

Subularia aquatica ist eine Pflanzenart in der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Diese ungewöhnliche Art kommt in litoralen und aquatischen Lebensräumen vor. Als deutsche Trivialnamen werden „Pfriemenkresse“ oder auch „Wasser-Pfriemenkresse“ angeführt [1].

Beschreibung

Subularia aquatica wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen zwischen 1,5 bis 15 (selten 0,5 bis 23) Zentimeter. Es ist eine kurze, verdickte, unterirdische Sprossachse mit faserigen Wurzeln vorhanden [2]. Es sind nur grundständige, aufrechte oder aufsteigende Laubblätter mit pfriemlichen und ganzrandigen Blattspreiten vorhanden, die 1 bis 7 (selten 0,5 bis 10) Zentimeter lang sind . [3]

In traubigen Blütenständen stehen meist zwei bis zwölf (ein bis 18) Blüten zusammen. Die Blütenstiele werden bis zur Fruchtreife 1 bis 7 (selten bis 10) Millimeter lang. Die Blüten werden nur bei über der Wasseroberfläche wachsenden Blüten geöffnet und fremdbestäubt. Stehen sie andauernd unter Wasser, bleiben sie geschlossen und bestäuben sich selbst. Die Kelchblätter weisen eine Länge von meist 0,7 bis 1 (0,5 bis 1,3) Millimeter und eine Breite von 0,2 bis 0,5 (selten bis 0,7) Millimeter auf, die kleinen, weißen Kronblätter eine Länge von 1,2 bis 1,5 Millimeter und eine Breite von 0,2 bis 0,5 Millimeter. [3]

Die Schötchen sind meist 0,2 bis 0,35 (0,15 bis 0,55) Millimeter × 1,2 bis 2 (selten bis 2,5) Zentimeter groß. Die 0,8 bis 1 Millimeter × 0,5 bis 0,8 Millimeter großen Samen sind hellbraun gefärbt. [3]

Die Blütezeit reicht von Juli bis Oktober. [3]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28, 30 oder 36. [4]

Systematik

Subularia aquatica L. gehört zur Gattung Subularia im Tribus Cardamineae in der Familie Brassicaceae.

Die Art Subularia aquatica enthält zwei Unterarten[3]:

  • Subularia aquatica L. subsp. aquatica: die Fruchtstiele stehen in einem Winkel von 50 bis 90º von der Traubenachse ab. Die Kelchblätter fallen früh ab. Die Schötchen sind ellipsoid. Sie vertritt die Art in Europa und Asien. [3]
  • Subularia aquatica subsp. americana G.A.Mulligan & Calder: die Fruchtstiele stehen in einem Winkel von 30° bis 50º von der Traubenachse ab. Die Kelchblätter bleiben bis zur Fruchtreife. Die Schötchen sind breit ellipsoid bis breit eiförmig. Sie vertritt diese Art in Nordamerika. [3]

Vorkommen

Der Vorkommensschwerpunkt in Europa liegt in Skandinavien, Schottland und Island, inselartige Vorkommen reichen nach Süden bis zu den Gebirgen der Iberischen Halbinsel und der Balkanhalbinsel. Des Weiteren kommt Subularia aquatica in den meeresnahen Gebieten des borealen und arktischen Nordamerika vor sowie auf der Halbinsel Kamtschatka. [5]

Sie eine Art der Strandlingsfluren flacher, zeitweise bis 50 cm tief überschwemmter Seeufer. Sie bevorzugt sauere, humose, oligotrophe (bis dystrophe), ziemlich schlammge Sandböden. [5][4]

Morphologisch ähnliche Arten

Subularia aquatica kann mit vielen anderen kleinbüscheligen, aquatischen Pflanzen wie Arten der Gattung der Sumpfbinsen (Eleocharis), der Wasser-Lobelie (Lobelia dortmanna), dem See-Brachsenkraut (Isoetes lacustris), Limosella acaulis, Lilaeopsis occidentalis oder Lilaea scilloides verwechselt werden [2].

Bedeutung und Nutzung

Subularia aquatica bietet sich als Lebensraum für Kleintiere an und stabilisiert die Uferbereiche. Diese Art wird gelegentlich als Bewuchs für Aquarien kultiviert [2].

Gefährdung und Schutzmaßnahmen

Subularia aquatica ist in den Roten Listen Deutschlands und einiger seiner Bundesländer als “ausgestorben oder verschollen” aufgeführt [1]. Auch in der Schweiz [6] ist die Art in die Kategorie “RE” für Regionally Extinct, also in der Schweiz ausgestorben, gereiht. In den USA wird die Art durch die Bundesstaaten Maine, Michigan, Minnesota und New York mit Gefährdungskategorien [7] versehen.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Subularia aquatica L. in Roten Listen Deutschlands. Abgerufen am 13. Dezember 2010.
  2. 2,0 2,1 2,2 Subularia aquatica L. Submersed Plants. Department of Ecology, State of Washington, abgerufen am 13. Dezember 2010 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 Ihsan Al-Shehbaz: Subularia Linnaeus: In Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 7: Magnoliophyta: Salicaceae to Brassicaceae. Oxford University Press, New York u.a. 2010, ISBN 978-0-19-531822-7, S. 509. (Subularia aquatica - Online. beschrieben ist vor allem die Unterart Subularia aquatica subsp. americana)
  4. 4,0 4,1
  5. 5,0 5,1 Gustav Hegi [Begr], Wolfram Schultze-Motel (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band IV. Teil 1: Berberidaceae – Resedaceae. Pteridophyta, Spermatophyta: Angiospermae: Dicotyledones 2. 3. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1986, ISBN 3-489-63920-0, S. 422–423 (überarb. u. erweit. Nachdr. d. 2. Aufl. v. 1963;).
  6. D. Moser, A. Gygax, B. Bäumler, N. Wyler & R. Palese: Rote Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: Farn- und Blütenpflanzen. Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft, Bern; Zentrum des Datenverbundnetzes der Schweizer Flora, Chambésy; Conservatoire et Jardin botaniques de la Ville de Genève, Chambésy, 2002, S. 101 (online (1194 kB) [PDF]).
  7. Subularia aquatica L. Threatened and Endangered Information. In: NRCS - National Resources Conservation Service. USDA – US-Department of Agriculture, abgerufen am 13. Dezember 2010 (Lua-Fehler in Modul:Multilingual, Zeile 149: attempt to index field 'data' (a nil value)).

Weblinks

Commons: Subularia aquatica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien