Transkriptionelle Interferenz


Transkriptionelle Interferenz beziehungsweise die englische Bezeichnung "transcriptional interference" beschreibt eine Form der Genregulation. Zur Repression eines Genes befindet sich vor dem Promotor des Gens ein zweiter Promoter. Ist dieser aktiv, lagert sich an diesen die RNA-Polymerase an und synthetisiert nicht-kodierende RNA. Durch diese Transkription entsteht somit eine Art Promoter-Konkurrenz, da der dahinter liegende Promoter für die RNA-Polymerase nicht zugänglich ist. Die Transkription des eigentlichen Gens wird damit verhindert.

Beschrieben wurde diese Form der Genregulation bei der Fruchtfliege Drosophila melanogaster sowie bei Hefe und dürfte auch in weiteren Organismen vorkommen. Sie scheint auch gewebespezifisch zu sein und könnte aus Retrotransposons hervorgegangen sein.

Fachartikel

  • Ingo H. Greger, Agustin Aranda, Nick Proudfoot: Balancing transcriptional interference and initiation on the GAL7 promoter of Saccharomyces cerevisiae. In: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. PNAS. 18, 97, 15, July 2000, ISSN 0027-8424, S. 8415–8420, online (PDF; 280 KB).
  • Caroline Conte, Bernard Dastugue, Chantal Vaury: Promoter competition as a mechanism of transcriptional interference mediated by retrotransposons. In: The EMBO Journal. 21, 2002, ISSN 0261-4189, S. 3908–3916, doi:10.1093/emboj/cdf367.

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