Tropilaelapsose
Die Tropilaelapsose ist der Befall von Bienenvölkern mit Milben der Gattung Tropilaelaps. Sie führt zu einer Schädigung der erwachsenen Bienen und ihrer Brut. Die Tropilaelapsose kommt vor allem in Asien vor. In Deutschland ist die Erkrankung noch nie aufgetreten[1], gehört aber zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen, in der Schweiz zu den zu überwachenden Seuchen (Gruppe 4).
Erreger der Erkrankung sind Tropilaelaps clareae und Tropilaelaps koenigerum. Es handelt sich um braun-rot-gefärbte, längliche Milben, die sich schnell fortbewegen können. T. koenigerum ist etwa 0,7 mm, T. clareae bis zu 1 mm groß. Die Weibchen legen ihre Eier kurz vor der Deckelung auf Bienenlarven ab und die Entwicklungsstadien der Milben ernähren sich von ihnen. Die Bienenbrut wird dadurch abgetötet oder die schlüpfenden Bienen sind missgebildet (verkrümmter Hinterleib, verstümmelte Flügel, missgebildete oder fehlende Gliedmaßen). Es ist vor allem die Drohnenbrut betroffen, bei der der Verlust bist zu 100 % betragen kann. Nach Öffnung suchen sich die Milben einen neuen Wirt. Sie halten sich bis zu 2 Tage auf erwachsenen Bienen auf („phoretische Phase“), können allerdings, im Gegensatz zu Varroamilben, den Chitinpanzer der Bienen nicht durchstechen.
Literatur
- Heike Aupperle: Kompendium der Bienenkunde, Bienenhaltung und Bienenkrankheiten. Verlag Wissenschaftlicher Scripten, Zwickau 2002. ISBN 3-928921-69-X. S. 58; 98-99.
- Mercedes D. Delfinado, Edward W. Baker: Tropilaelaps a new genus of mite from the Philippines (Laelaptidae s. lat.: Acarina). In: Fieldiana: Zoology. 44,7 Natural History Museum, Chicago 1961. S. 53-56.
- Hans Werner Rath: Untersuchungen über die parasitischen Milben Varroa jacobsoni oud. und Tropilaelaps clareae Delfinado & Baker sowie der Wirte Apis cerana fabr., Apis dorsata fabr. und Apis mellifera L. Dissertation. Universität Bonn, 1991.
- Thomas Schnieder (Hrsg.): Veterinärmedizinische Parasitologie - 92 Tabellen, 3 Übersichten. Parey, Stuttgart 2006. ISBN 978-3-8304-4135-9
Einzelnachweise
- ↑ Tierseuchenbericht 2011 des BELV. In: Dt. TÄBl. 60 (2012), S. 714–715.