Vernatsch


Vernatsch aus einer Meraner Kellerei

Vernatsch, italienisch Schiava (sprich: skjawa), ist die häufigste rote Rebsorte in Südtirol. Das typische Anbaugebiet ist das Überetsch, wo der Wein als „Kalterersee“ berühmt ist. Auch sehr bekannt sind der „St. Magdalener“ aus den Lagen in und um Bozen sowie „Meraner Hügel“ und „Bozner Leiten“. Charakteristisch für einen Vernatsch ist das ausgeprägte Frucht- und/oder Mandelaroma. Die Sorte ist nicht zu verwechseln mit der Vernaccia-Traube.

Von der Vernatschrebe sind sehr viele Variationen bekannt; in Südtirol sind dies Großvernatsch (Schiava Grossa) bzw. heute dessen Züchtung Edelvernatsch (Schiava Gentile), Mittervernatsch, Grauvernatsch und Tschaggelevernatsch. Schon im Mittelalter wurde Vernatsch-Wein als „Potzner“ an Klöstern und Höfen im süddeutschen Raum erwähnt. Edelvernatsch und Grauvernatsch werden auch unter diesem Namen als Wein vermarktet.

Die Großvernatschtraube, deren Name sich von den für eine Weintraube ungewöhnlich großen Trauben ableitet, wird unter dem Namen „Black Hamburg“ auch als Tafeltraube verkauft. Während die Weinnutzung auf Norditalien, Südtirol und Baden-Württemberg beschränkt ist, wird der Großvernatsch zur Tafeltraubengewinnung weltweit auf großen Flächen angebaut.

Der in Württemberg beheimatete Trollinger (von Tirolinger) ist eine Vernatschvariation.

Literatur

  • H. Ambrosi, E. Dettweiler-Münch, E.H. Rühl, J. Schmid und F. Schuhmann: Farbatlas Rebsorten. Eugen Ulmer Stuttgart 1998 ISBN 3-8001-5719-5
  • Horst Dippel (Hrsg.): Das Weinlexikon. S. Fischer Frankfurt/Main 1989. ISBN 3-8112-1114-5
  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München, 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
  • Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette, Paris 2000, ISBN 978-2-01-236331-1.

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